Diestedde (mw/pm). „Können Sie mir bitte noch eine Plastiktüte für die Kartoffeln geben“, eine Kundin zeigt beim Wocheneinkauf auf die markanten grünen Markttüten, die an dem Verkaufsanhänger baumeln. Es sind die letzten Reste, die bei dem Familienunternehmen herausgegeben werden. Denn beim Hofverkauf in Diestedde und auf den Wochenmärkten in Oelde und Beckum werden künftig nur noch ökologische Verpackungsalternativen angeboten. Die Kunden nehmen das neue Angebot mit Begeisterung an. Ein erster Zwischenbericht.
Seit den 1960er Jahren steht die Gärtnerei Brüggenthies auf den Wochenmärkten in Oelde und Beckum und bietet als Direktvermarkter auch viele selbstangebaute Waren an. Obst, Gemüse und Freilandblumen: Frisch vom Feld und ohne lange Transportwege. Nur beim Thema Verpackung brauchte es etwas Zeit bis zur Umsetzung: Es fehlte schlicht und ergreifend an passenden Alternativen. Das Familienunternehmen Brüggenthies aus Diestedde setzt auf das Thema Nachhaltigkeit und sieht einen Trend zu Mehrwegverpackungen, den die Gärtnerei nun Schritt für Schritt umsetzt. „Bei uns ist nun Schluss mit zusätzlichen Plastikverpackungen. Darf ich Ihnen stattdessen eine Alternative anbieten?“, erwidert Tobias Brüggenthies freundlich zu der Kundin.
„Umweltfreundliche Netze aus Holzfasern und robuste Mehrwegtaschen schützen das wertvolle Obst und Gemüse nachhaltig. Zumal viele unserer Produkte ja schon von Natur aus eine eigene Verpackung besitzen“, sagt Tobias Brüggenthies. Nach mehreren Testläufen hat er sich für mehrere Verpackungsalternativen entschieden, die bei der Kundschaft bestens ankommt. „Die erste Lieferung ist bereits vergriffen und die Kunden nehmen das neue Angebot gerne an“, berichtet der Markthändler, der positiv hervorhebt, dass der erste Schritt gar nicht so schwerfiel: „Bei den Kunden findet ein Umdenken statt und viele bringen schon von sich aus Körber und Mehrwegtaschen mit.“
Das Thema Direktvermarktung und Nachhaltigkeit spielt bei Familie Brüggenthies eine große Rolle: Auch wenn einige Produkte zugekauft werden müssen, steht die Kooperation mit anderen Direktvermarktern aus der Region an vorderster Stelle. Viele Gemüsesorten werden saisonal vor Ort in den den Gewächshäusern und auf dem heimischen Acker am Dorfrand von Diestedde produziert. „Das macht zwar sehr viel Arbeit, aber unsere Kunden wissen gerade die selbstangebauten Produkte in unserem Sortiment zu schätzen“, so Brüggenthies. Besonders beliebt sind etwa die aromatischen Tomaten, die aber eben nur im Sommer verfügbar sind.
Nachdem die Kundin zwei Taschen voll mit frischem Obst und Gemüse sicher verstaut hat, gibt es noch einen Kassenbon aus Ökopapier dazu. „Der besteht aus lebensmittelechten Spezialpapier und ist sogar haltbarer als klassische Kassenbons“, berichtet Tobias Brüggenthies. Nachhaltigkeit fängt vor der eigenen Haustür an und beim Direktvermarkter aus Diestedde ist der Prozess noch am Anfang. Künftig sollen weitere Stellschrauben gedreht werden, damit die Kunden mit ruhigem und grünem Gewissen vor Ort einkaufen können. Mehrweg ist ein echter Mehrwert.
Verkaufszeiten „Gärtnerei Brüggenthies“
Hofverkauf (Waldstraße 26 in Diestedde):
Di, Do, Fr von 10-12 Uhr und 15-18 Uhr
(ab November: Di und Do von 10-12 Uhr und 15-17 Uhr)Wochenmärkte: Oelde (Di & Fr) und Beckum (Mw & Sa)