Wadersloh (mw/bb). Mit viel Vorfreude auf das anstehende Schützenfestwochenende in Wadersloh startete am Samstagnachmittag die Jubilarkompanie der „Fünfzigjährigen“ in die Festtage. Der traditionsreiche Auftakt der besonderen Ehrengäste markierte dabei nicht nur den festlichen Beginn des Schützenfestes. sondern auch ein rundes Jubiläum: Seit 70 Jahren ist die Jubilarkompanie fester Bestandteil des Festes und erstmals in der Geschichte waren auch Damen offiziell mit dabei. Die Neuerung kam hervorragend an!

Mit 51 Anmeldungen war die Resonanz auf die Einladung zur Jubilarkompanie in diesem Jahr außerordentlich hoch. Das Programm: dicht getaktet, abwechslungsreich – und bei hochsommerlichen Temperaturen auch schweißtreibend. Nach dem traditionellen Empfang im Rathaus wurden die Jubilare durch Bürgermeister Christian Thegelkamp und Vertreter des Schützenvereins sowie des Heimatvereins Wadersloh begrüßt. Danach ging es weiter zum Wasserschloss Crassenstein, wo Schlossherr Dr. Gregor Schwert persönlich durch die historischen Gemäuer führte.
Ein besonders stiller, aber bedeutender Moment folgte beim anschließenden Besuch des jüdischen Friedhofs in Wadersloh. Seit 2019 gehört dieser Programmpunkt fest zum Ablauf der Jubilarkompanie und erinnert an die historischen Brüche in der Dorfgeschichte und an die Menschen, die von diesen besonders betroffen waren. Für die Teilnehmenden ein Moment des stillen Innehaltens.





Hintergrund: Die drei Pe-Ka-s“ gründeten die Jubilarkompanie 1955
Die Geschichte der Jubilarkompanie begann 1955 mit dem Wunsch dreier Wadersloher (Peter Kleickmann, Paul Koke und Paul Kleickmann), ihre alten Schulkameraden zum 50. Geburtstag wiederzutreffen. Aus dieser privaten Initiative der „drei Pe-Ka-s“ wurde eine Institution. Heute ist die Jubilarkompanie ein Gemeinschaftsprojekt von Schützenverein St. Margareten, Heimatverein Wadersloh und Gemeindeverwaltung. Ihre Gründung fällt in eine Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs: Kultur, Geselligkeit und gemeinschaftliches Erinnern sollten nach den Weltkriegen wieder stärker ins öffentliche Leben treten. Die Jubilarkompanie war (und ist) genau das: eine Brücke zwischen Geschichte und Gegenwart, zwischen Menschen und Erinnerungen. 2025 ist nicht nur wegen des 70-jährigen Bestehens ein besonderes Jahr: Die Jubilarkompanie verbindet. Ob gebürtiger Wadersloher oder Zugezogener, ob im Dorf geblieben oder aus der Ferne angereist: Wer mit 50 Jahren Teil dieser besonderen Gemeinschaft wird, erlebt das Schützenfest aus einer einmaligen Perspektive. So wie es sich die drei „Pe-Ka-s“ 1955 erhofft hatten.
Foto/Text: mw/bb./ zus. Foto: M. Wachsmann (1)