Liesborn (mw/bb). Das 8. Bildhauersymposium (2024) in der Gemeinde Wadersloh ist längst Geschichte, wird aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Am Mittwoch, 14. Mai, wurden die beiden angekauften Kunstwerke „Zu Hause ist kein Horizont“ von Carl Philip Bärg Isaak und „Die Ernte wird kommen“ von David Rauer offiziell als Teil des Kunstpfads zwischen Liesborn und Wadersloh willkommen geheißen und der Abschluss des Bildhauersymposiums gefeiert. Im Rahmen eines Einweihungs- und Besichtigungstermins des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport und der Jury-Mitglieder wurden die beiden neuen Kunstwerke entlang des Wanderweges in Augenschein genommen.
Mit der feierlichen Einweihung der neuen Kunstwerke auf dem Kunstpfad Liesborn betonte Bürgermeister Christian Thegelkamp die Bedeutung der Kunst im öffentlichen Raum für die Gemeinde. „Kunst im öffentlichen Raum ist ein fester Bestandteil unserer Kultur. Sie macht eine Gemeinde lebendiger und attraktiver“, betonte Thegelkamp. Im Rahmen des Bildhauersymposiums haben zahlreiche Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit genutzt, den Künstlerinnen und Künstlern bei der Entstehung ihrer Werke über die Schulter zu schauen. „Der Kunstpfad greift diese Verbindung auf und gibt den Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde die Möglichkeit, die Kunstwerke, deren Entstehung sie vielleicht schon einmal miterlebt haben, noch einmal in einem anderen Umfeld und vor allem aus einer anderen Perspektive zu betrachten“, so der Bürgermeister.
Besonders hob Thegelkamp die Beteiligung der Künstler und die Unterstützung der Jury, des Museums Abtei Liesborn, der Sparkasse Münsterland-Ost und des Heimatvereins Liesborn hervor. „Ich danke allen, die sich dafür stark gemacht haben, dass genau diese Art von Begegnung hier auf diesem Kunstpfad möglich wird“, sagte er und ergänzte, dass auch kritische Stimmen zur Kunst willkommen seien: „Ich danke aber auch den Skeptikern, die beim Anblick der Werke vielleicht zuerst gedacht haben: ‚Brauchen wir das?‘ – und ich danke denen, die geantwortet haben: ‚Auf jeden Fall.‘“
Als Ausschussvorsitzender hob Jürgen Rühl den weiter verlaufenden Lückenschluss mit dem Ankauf der beiden neuen Werke hervor. Er zeigte sich erfreut, dass an der historischen Stätte die Kultur weiter einen hohen Stellenwert einnimmt. Unterschiedlicher Meinung über Kunst zu sein, mache Kunst erst spannend. Dass auch die jüngere Generation einen wertvollen Einblick in den Entstehungsprozess erhält, bewertete er als positiv. Die Kunst sorge für ein Stück Lebensqualität in der Gemeinde.







Der Künstler David Rauer, der den Besichtigungstermin persönlich wahrnahm, empfand das künstlerische Arbeiten vor Ort als einmalige Sache und das Symposium als bereichernd für den Ort. Er beschrieb seine Intention beim Schaffen seines Werks „Die Ernte wird kommen“ wie folgt: Es sei befreit von seinem Ursprung als etwas Freies entstanden, das die namensgebende Ernte metaphorisch aufgreife. Mit zerbrochenen, geflickten Farben strahlt das Werk Lebendigkeit und Fröhlichkeit aus. Es sei nicht rückwärtsgewandt, sondern Lebens-feiernd und ermögliche es, die Natur in ihren Details neu zu erfahren.
Der Künstler Carl Philip Bärg Isaak konnte den Termin nicht wahrnehmen. Sein Werk „Zu Hause ist kein Horizont“ zeigt Häuser aus Ton, die eine dörfliche Struktur darstellen, die von einem Gitterkäfig umspannt ist.




Mit Blick auf den nächsten künstlerischen Höhepunkt kündigte Thegelkamp bereits das 9. Bildhauersymposium im Jahr 2027 an. „Ich wünsche Ihnen und allen Besucherinnen und Besuchern unseres Kunstpfades, dass Sie offen sind für die Vielfalt der Kunst und öfter sagen: ‚Ich weiß nicht genau, was es bedeutet – aber ich bin froh, dass es da ist.‚“
Zeitgleich mit der Einweihung wurde auch die bebilderte Abschlussdokumentation des Bildhauersymposiums veröffentlicht.
Fotos/Text: mw/bb.