Wadersloh (mw). Kürzlich besuchte die frisch ordinierte Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Oelde, Madita Nitschke, die Evangelische Frauenhilfe im Gemeindehaus in Wadersloh. Nach einer herzlichen Begrüßung und einem Segensspruch durch die Leiterin Suzanne Martens erzählte Frau Nitschke, wie sehr sie sich auf den Frühling und den bevorstehenden Sommer freue. Die Pfarrerin las ein Regenbogen-Gebet von Reinhard Ellsen vor. Es beschreibt Gottes Regenbogen am Himmel, der die Lieblingsfarbe „bunt“ trägt.
Sie erklärte der geselligen Runde, wie ein Regenbogen entsteht und warum er die sieben Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett hat. Der Regenbogen sei eigentlich kreisrund, sei aber nicht vollständig zu sehen, weil der Horizont dazwischen ist. Die Pfarrerin las einige Redewendungen vor, die mit den Farben des Regenbogens zu tun haben, wie zum Beispiel „den roten Teppich ausrollen“ oder „eine Fahrt ins Blaue“.


Der Regenbogen ist in vielen Religionen und Kulturen wichtig. In der Antike war Iris die Göttin des Regenbogens. Bei den australischen Ureinwohnern, den Aborigines, ist die Regenbogenschlange eine wichtige Figur in ihren Geschichten. In der irischen Sage ist am Ende des Regenbogens ein Schatz versteckt. In der babylonischen Zeit stand der Regenbogen für den Segen Gottes für den Krieg. Der Prophet Hesekiel sah im Regenbogen die Herrlichkeit und ein Friedensangebot Gottes. Als Teil der Sintflutgeschichte Noahs spielt der Regenbogen eine Rolle und steht für den Bund zwischen Gott und den Menschen.
Bereits im Jahr 1525 war der Regenbogen im Deutschen Bauernkrieg auf einer weißen Flagge abgebildet. Der Theologe Thomas Müntzer und die aufständischen Bauern sahen einen Regenbogen am Himmel und deuteten diesen als göttliches Zeichen der Unterstützung. Seit 1978 ist die Regenbogenflagge das internationale Symbol für lesbische und schwule Menschen in aller Welt. Abschließend betonte die Pfarrerin, dass der Regenbogen bis heute ein starkes Symbol für Vielfalt und Offenheit ist. Die Besucher der Evangelischen Frauenhilfe bedankten sich mit viel Applaus für den interessanten Nachmittag.
Quelle: Evangelische Frauenhilfe, Ellen Schultz