Liesborn (mw/bb). Am Freitag, 18. Oktober, verlieh der Kreisheimat- und Geschichtsverein Beckum-Warendorf e.V. den diesjährigen Geschichtspreis im Refektorium des Museums Abtei Liesborn. Die Preisträger Klaus Luig aus Bad Waldliesborn und Gisbert Strotdrees aus Münster wurden für ihre herausragenden Beiträge zur regionalen Geschichtsforschung geehrt. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wurde von der Sparkasse Münsterland Ost gestiftet.

Dr. Knut Langewand, Kreisheimatpfleger und Laudator des Abends, hob in seiner Ansprache die Bedeutung der Geschichtsforschung für die Identitätsstiftung hervor: „Geschichte hat Konjunktur.“ In Zeiten der Pandemie sei das Interesse an Ahnenforschung gestiegen, doch das lokale Geschichtsbewusstsein schwinde zunehmend. Es bedürfe engagierter Forscher und Netzwerke, um die noch unerschlossenen Themenfelder zu bearbeiten. Umso erfreulicher sei es, dass mit Klaus Luig und Gisbert Strotdrees zwei produktive Geschichtsforscher ausgezeichnet wurden.

Klaus Luig, ehemaliger Grundschulrektor und Lehrer, hat seit den 1970er-Jahren über 200 Beiträge zu regionalen Themen verfasst. Seine Schwerpunkte liegen in der Ortsgeschichte, der Kirchengeschichte, dem kulturellen Erbe und dem Schützenwesen. Besonders beeindruckend sei, so Langewand, die Vielfalt der Themen, die Luig in seinen Arbeiten abgedeckt hat, wodurch er einen wichtigen Beitrag zur regionalen Erinnerungskultur leistet.

Gisbert Strotdrees, Redakteur beim Landwirtschaftlichen Wochenblatt und Lehrbeauftragter an der Universität Münster, beschäftigt sich intensiv mit landwirtschaftlichen Themen und dem jüdischen Leben auf dem Land. In seinem jüngsten Buch „Jüdisches Landleben: Vergessene Welten in Westfalen“ dokumentiert er das jüdische Leben in ländlichen Regionen Westfalens. In einem informativen Interview gab Strotdrees Einblicke in seinen journalistischen Werdegang und berichtete von prägenden Erlebnissen, wie einer Klassenfahrt nach Auschwitz, die ihn nachhaltig beeinflussten.