Kreis Warendorf/Kreis Gütersloh (mw/pm). Aufatmen im Nachbarkreis: Nachdem es eine Extra-Woche Lockdown oben drauf gab, gelten auch für unsere lieben Nachbarn seit heute wieder die normalen, gelockerten Corona-Verordnungen. Die Beschränkungen im Kreis Gütersloh wurden gestern durch ein Gerichtsurteil gekippt. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte den zweiten „Lockdown light“ für den Kreis Gütersloh als unverhältnismäßig bezeichnet und ihn daher aufgehoben. Vorausgegangen war die Klage einer Firma mit Sitz in Oelde, die auch in Schloß Holte-Stukenbrock und Versmold Spielhallen betreibt. Hier gab es sehr wenige Corona-Infektionen. Im Kreisgebiet Gütersloh liegt der 7-Tage-Index inwischen bei 35,4. Und wie sieht es aus im Kreis WAF und bei uns Wadersloh aus? Hier kommt das Corona-Update für Dienstag!
Die Corona-Lage im Kreis WAF
Gesundheitsamt meldet drei Neuinfektionen
Kreis Warendorf. Drei Neuinfektionen mit dem Coronavirus meldet das Gesundheitsamt des Kreises Warendorf am Dienstag (7. Juli). Da im Vergleich zum Vortag zwölf weitere Personen wieder gesund sind, gelten noch 299 Menschen als akut mit dem Coronavirus infiziert. Die Gesamtzahl der Infektionen seit März liegt bei 835 (Vortag: 832). Davon gelten 516 (Vortag: 504) als wieder gesundet. Unverändert 20 Menschen im Kreis Warendorf sind in Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Die ermittelte Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt bei 10,1 und damit weiterhin deutlich unter der kritischen Grenze von 50.
Die aktuellen Fallzahlen der Städte und Gemeinden im Überblick: • Ahlen: 116 gemeldete Infektionsfälle, davon 88 Gesundete, 10 Verstorbene, 18 akut Infizierte • Beckum: 79 Infektionen, davon 31 Gesundete, 1 Verstorbener, 47 akut Infizierte • Beelen: 22 Infektionen, davon 12 Gesundete, 10 akut Infizierte • Drensteinfurt: 42 Infektionen, davon 40 Gesundete, 2 Verstorbene • Ennigerloh: 55 Infektionen, davon 28 Gesundete, 27 akut Infizierte • Everswinkel: 33 Infektionen, davon 33 Gesundete • Oelde: 257 Infektionen, davon 77 Gesundete, 5 Verstorbene, 175 akut Infizierte • Ostbevern: 11 Infektionen, davon 10 Gesundete, 1 Verstorbener • Sassenberg: 32 Infektionen, davon 23 Gesundete, 9 akut Infizierte • Sendenhorst: 40 Infektionen, davon 39 Gesundete, 1 akut Infizierter • Telgte: 42 Infektionen, davon 42 Gesundete • Wadersloh: 38 Infektionen, davon 30 Gesundete, 8 akut Infizierte • Warendorf: 68 Infektionen, davon 63 Gesundete, 1 Verstorbener, 4 akut Infizierte
Abstrichstellen im Kreis reduzieren Öffnungszeiten
Kreis Warendorf. Die Abstrichstellen des Kreises, an denen sich Bürgerinnen und Bürger ohne Symptome auf das Coronavirus testen lassen können, verzeichnen einen deutlichen Nachfragerückgang. Dies hängt auch mit der Aufhebung der meisten Reisebeschränkungen für Menschen aus dem Kreis Warendorf zusammen.
„Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, die Öffnungszeiten zu reduzieren und das Personal aus den Abstrichstellen für die Testung in Altenheimen und großen Betrieben einzusetzen“, erläutert Krisenstabsleiter Ralf Holtstiege.
Das Testzentrum in Oelde [ist ab Mittwoch] ganz geschlossen. Die Abstrichstelle in Ahlen öffnet von Dienstag (7. Juli) bis Freitag (10. Juli) nur noch nachmittags von 14 Uhr bis 18 Uhr. Ab Samstag steht die Teststelle nicht mehr zur Verfügung. Die Abstrichstelle in Warendorf am Josephshospital bleibt bis Freitag von 11 Uhr bis 13 Uhr für die allgemeine Bevölkerung geöffnet. Kontaktpersonen von Infizierten haben wie gewohnt die Möglichkeit, nach Terminvergabe zwischen 10 und 11 Uhr einen Test durchführen zu lassen. Die Abstrichstelle in Beckum, die nur für Kontaktpersonen vorgesehen war, schließt ab Mittwoch (8. Juli) ganz.
Ab Samstag (11. Juli) wird eine zentrale Abstrichstelle im Foyer der Nebenstelle des Kreishauses, Waldenburger Straße 12 in Warendorf, eingerichtet. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger ohne Symptome bis auf Weiteres montags bis freitags von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 16 Uhr auf das Coronavirus testen lassen. Samstags und sonntags ist die Teststelle von 10 Uhr bis 13 Uhr geöffnet.
Davon unabhängig bieten auch die Hausärzte mit Kassenzulassung im Kreis Warendorf weiterhin kostenlose Coronatests an. Dies ist durch einen Vertrag, den der Kreis mit der Kassenärztlichen Vereinigung geschlossen hat, möglich.
Die Corona-Lage in Wadersloh
Wadersloh (pm). Auch die letzte Sammelunterkunft konnte mit Ablauf des Montags aus der Quarantäne entlassen werden, teilte die Gemeindeverwaltung am Montagabend mit.Über die negativen Testungen berichtete MW bereits gestern (LINK).
Die Corona-Lage im Münsterland
1,7 Millionen Euro Corona-Hilfen für Zoos im Regierungsbezirk Münster
Münster/Rheine/Ibbenbüren/Metelen/Gelsenkirchen (pm). Die Bezirksregierung Münster hat jetzt dem Allwetterzoo Münster, der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen, NaturZoo Rheine und weiteren kleineren Tiergärten Corona-Hilfen bewilligt. Die Zoos und Tierparks im Regierungsbezirk leiden massiv unter den Corona-bedingten Schließungen und Einschränkungen und hatten daher einen Antrag auf Corona-Hilfen bei der Bezirksregierung Münster gestellt.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat für die Corona-Zooförderung Mittel in Höhe von landesweit 11.825.000 Euro bereitgestellt und leistet damit einen Beitrag, um den Zoos und Tierparks unter die Arme zu greifen. Das Umweltministerium NRW hatte die Bezirksregierungen mit der Abwicklung des Förderprojekts beauftragt.
1,7 Millionen Euro der Fördergelder fließen in die Zoos und Tiergärten in der Region. Den möglichen Höchstbetrag von 800.000 Euro erhalten jeweils der Allwetterzoo Münster und die Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen. Der Rest der bewilligten Gesamtsumme ging an den NaturZoo Rheine, den NaturaGart Ibbenbüren und den Abenteuer Zoo Metelen – auch hier konnten die Anträge in voller Höhe bedient werden.
Gerade die aufgrund der Schließungen zu Beginn der Hauptsaison fehlenden Einnahmen stellten für Zoos und Tierparks einen erheblichen finanziellen Verlust dar. Mit der Förderung soll nun ein großer Teil der dadurch entstandenen Einnahmeausfälle aufgefangen werden. Die Zoos und Tiergärten sollen so in die Lage versetzt werden, die Versorgung der Tiere sowie ihre wichtigen Aufgaben im Natur- und Artenschutz auch weiterhin gewährleisten zu können.
Die Corona-Lage im Kreis Gütersloh
Corona-Testzentrum Flughafen packt ein: Zwei Zentren testen von 8 bis 8 weiter
Kreis Gütersloh. Da die Auslastung in den drei verbliebenen Diagnosezentrum in den vergangenen Tagen nur noch gering war, packen die Kolleginnen und Kollegen der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr am Mittwochabend um 20 Uhr ihre Sachen zusammen. Das Diagnosezentrum Flughafen schließt. Die kostenlosen Testungen gehen jedoch an zwei Standorten vorerst weiter. Im Carl Miele-Berufskolleg Gütersloh und im Ems-Berufskolleg in Rheda-Wiedenbrück betreibt die Kassenärztliche Vereinigung jeweils ein Diagnosezentrum – von morgens 8 bis 20 Uhr Nach wie vor besteht auch beim Hausarzt die Möglichkeit, sich auf Corona untersuchen zu lassen.
Carl Miele Berufskolleg, Gütersloh
Wilhelm Wolf-Straße 2 ( täglich 8 bis 20 Uhr)
Ems-Berufskolleg, Rheda-Wiedenbrück
Am Sandberg 21 (täglich 8 bis 20 Uhr)
Krisenstab erläutert weiteres Vorgehen: Mobile Teams vor neuen Herausforderungen
Gütersloh. Das Ziel des Krisenstabs für die weiteren Testungen durch die mobilen Teams ist klar umrissen: Alle verbliebenen Haushalte, in den Beschäftige von Tönnies wohnen, regelmäßig besuchen, Abstriche machen von allen Haushaltsangehörigen und die positiv getesteten Personen isolieren. „Die Quarantäne verlängert sich sonst immer wieder. So lange, bis keiner mehr in der Haushaltsgemeinschaft ist, der sich anstecken kann“, erläutert Prof. Dr. Dr. René Gottschalk. Der Virologe und Leiter des Gesundheitsamts der Stadt Frankfurt/Main war zur Unterstützung nach Gütersloh gekommen. Landrat Sven-Georg Adenauer, Krisenstabsleiter Frank Scheffer,
Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit und Sarah Friethoff, Leitung Koordinierungsgruppe Corona, erläuterten das Vorgehen und die aktuellen Herausforderungen in einem Pressegespräch im Kreishaus.
Zur Erinnerung: Bei dem Coronaausbruch in der Firma Tönnies handelte es sich um den größten Ausbruch in Deutschland. Von 6.139 Beschäftigten, die getestet worden sind, waren 1.413 Befunde positiv, der Standort wurde geschlossen und alle Beschäftigten – egal ob positiv oder negativ getestet – wurden mitsamt ihren Haushaltsmitgliedern in eine 14-tägige Quarantäne geschickt. Als die Quarantäne begann, startete der Krisenstab mit mobilen Teams zu den Haushalten der Beschäftigten, um vor Ort zu beraten und erneut Abstriche zu machen. Dabei sind, Stand 7. Juli 10 Uhr, 14.081 Tests gemacht worden, davon waren 10,3 Prozent oder 1.372 positiv.

Krisenstabsleiter Frank Scheffer, Landrat Sven-Georg Adenauer, Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit, und Sarah Friethoff, Teamleitung Koordinierungsgruppe Corona. | Foto: Kreis Gütersloh
Am Montag, 6. Juli, ist die zweite Runde der mobilen Teams gestartet. Die Zahl der besuchenden Personen ist durch die vielen Entlassungen aus der Quarantäne auf rund 4.500 gesunken. Landrat Sven-Georg Adenauer: „Wenn es gut läuft, schaffen die Teams das in fünf Tagen.“ Alle werden erneut abgestrichen, um neue positive Fälle zu erkennen und diese isoliert unterzubringen. Durch die Anmietung der Reihenhäuser an der Töpferstraße in Gütersloh durch den Kreis und die Schaffung zweier Unterkünfte für Quarantäneverweigerer besteht dafür jetzt die Möglichkeit. Die Kommunen übernehmen die Belegung in den Quartieren – wer kommt rein? – der Kreis Gütersloh macht das Quartiersmanagement. In der Töpferstraße sind inzwischen 15 Reihenhäuser bezugsfertig inklusive bestücktem Kühlschrank. „Es war uns wichtig, dass wir die Häuser wohnlich gestalten, damit die Unterbringung dort akzeptiert wird “, erklärt Landrat Sven-Georg Adenauer. „Wir müssen alle gemeinsam uns jetzt noch in Geduld üben. Wenn wir es nun schaffen, die positiv getesteten Personen von den anderen Haushaltsmitgliedern zu isolieren, dann haben wir in vier bis sechs Wochen das Gröbste überstanden.“ Der Kreis Gütersloh hat derweil diverse Informationsmittel erstellt beziehungsweise erstellen lassen, um die Akzeptanz von Quarantänemaßnahmen bei der nicht-deutschsprachigen Bevölkerung zu erhöhen: Ein Flyer mit zahlreichen Fotos zeigt die Reihenhäuser in der Töpferstraße von innen und außen. Botschaft: Da kann man es aushalten. Ein weiterer arbeitet mit einfachen Piktogrammen und wurde in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut entwickelt.
Quellen: Pressemitteilungen Kreis WAF/GT/Gemeinde Wadersloh/Bezirksregierung MS