Liesborn (mw/bb). Miriam Heidemann hält ein Plakat in Händen. Es zeigt das Motiv ‚Knecht am Strand“ der Ausstellung „Inspiration Licht. Impressionisten aus dem Süden zu Gast bei Max Liebermann“, die bis Mitte Oktober 2019 die Besucherinnen und Besucher im Museum Abtei Liesborn begeisterte. Für die Volontärin war es die erste Ausstellung, die sie eigenverantwortlich kuratierte und somit war das Jahr 2019 für die Museumsmitarbeiterin ein besonders Jahr.
Die alten Gemäuer der einstigen Benediktinerabtei erfinden sich immer wieder neu – durch zahlreiche Angebote ist ein Museumsbesuch immer ein Abenteuer, denn zu entdecken gibt es viel. Für die Kunsthistorikerin Miriam Heidemann war die Ausbildung im Museum Abtei Liesborn im Rahmen eines Volontariats daher eine vielfältige Aufgabe mit vielen Facetten: „Vor allem die Ausstellung wird mir in Erinnerung bleiben, da es ein sehr umfassendes Projekt während meiner Ausbildung war“, so die Kunsthistorikern. Aufhänger war das Bild „Knecht am Strand“ – rund um dieses Werk des Berliner Künstlers Liebermann entstand die Ausstellung rund um den schwäbischen Expressionismus.
Das Volontariat endet für Miriam Heidemann nach zwei Jahren im Januar 2020. Im Rückblick sieht sie die vergangenen Monate als schöne Zeit an: „Ich habe hier in Liesborn viele Einblicke in die Museumsarbeit bekommen und habe auch von dem tollen Team hier viel Unterstützung bekommen“, so die Volontärin. Ob Sammlungspflege, Inventarisierung, Digitalisierung und Pressearbeit: Der Job ist sehr abwechslungsreich, auch wenn das Museum Abtei Liesborn noch zu den „kleineren“ Museen zählt. „Das Gute daran ist, dass ich in jedem Bereich reinschnuppern konnte. Die Großveranstaltungen, wie die Museumsnacht, Kinderweihnachtsmarkt und Handwerkstag waren interessant, da man auch viel Kontakt zu den Besuchern bekam.“
Darüberhinaus traf aber auch wie „Feierabendführung“ auf eine tolle Resonanz. Bei den Führungen durch die Ausstellungen wurde Hintergrundwissen vermittelt, aber die Besucher konnten auch selbst ein Ölbild machen. Museumspädagogik ist ein spannendes Tätigkeitsfeld. Für Miriam Heidemann, die aus dem Osnabrücker Landkreis kommt, war aber auch das dörfliche Umfeld von Liesborn eine lehrreiche Zeit, die sie auch nach dem Ende ihrer Ausbildung in Erinnerung behalten wird. „Einen Kulturschock habe ich hier nicht bekommen. Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt die junge Frau mit einem Lächeln.
Im Museum Abtei Liesborn ist zwischen den Jahren noch einiges an Programm geplant: Noch bis zum 5. Januar 2020 läuft die Ausstellung „fünf_Positionen“ und bis zum 15. Januar 2020 können die Figuren aus dem Atelier von Norman Schneider bestaunt werden. Bei der Kabinettausstellung „Liesborn und die Heiligen“, die bis zum 15. 12.2019 lief, waren u.a. die Reliquien aus der Abteikirche im Museum ausgestellt, die nun anlässlich des Abschlusses der Renovierungsarbeiten rechtzeitig zu Heiligabend in die Pfarrkirche SS. Cosmas & Damian zurückkehren. Am 31. Dezember findet zudem noch das große Silvesterkonzert statt. In den Startlöchern steht nun aber auch der Baubeginn des 1. Bauabschnitts des Museumsumbaus. Anfang des Jahres soll es losgehen. Die kommenden Ausstellungen werden somit alle im Südflügel zu sehen sein. Inhaltlich und architektonisch steht eine Interessante Herausforderung für das Museum an.
LESETIPP: Das Museum Abtei Liesborn ziert nicht nur das Titelbild der aktuellen Printausgabe unseres Magazins, sondern ist im Innenteil mit einer kleinen Zeitreise vertreten. Das Magazin ist online und an verschiedenen Verkaufsstellen zum Preis von 5,- Euro erhältlich.
Fotos/Text: B. Brüggenthies