Im Schutze der Dunkelheit huscht ein kleiner Schatten am Wegesrand vorbei. Ein kleiner Frosch hüpft über den regennassen Asphalt und verschwindet in einem Gebüsch an der Schlossgräfte. Er ist in Sicherheit. Viele seiner Freunde haben diesen Abend nicht überlebt. Soweit das Auge reicht ist der Mühlenweg in Diestedde gepflastert mit den sterblichen Überresten von Amphibien. Leichen statt Laichen? In diesen Tagen ist das an der Tagesordnung. Jetzt sind Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme gefragt.
Der Wanderweg entlang der Fischtreppe und am Mühlenweg ist ein häufig frequentierter Amphibien-Highway. Unzählige Kröten, Frösche und Molche wandern in diesen Tagen zu ihren Laichplätzen. Die warmen Frühlingssonnenstrahlen und die kleinen Regenschauer locken die kleinen Vierbeiner aus ihrem Winterquartier. In den Wadersloher Ortsteilen haben NABU, Bauhof und ehrenamtliche Helfer Fangzäune und Sammeleimer aufgestellt. Doch oft genug wird aus dem Liebesspiel ein Wettlauf mit dem Tod. Tierfreunde sollten in diesen Tagen die Wanderwege meiden, denn sie gleichen einem Schlachtfeld. Der Amphibientod am Straßenrand ist zu vermeiden, setzt aber vorraus, dass Passanten und Autofahrer besonders vorsichtig sind. Also: Geschwindigkeit runter und Obacht beim Spazierengehen – vor allem in der Dunkelheit! Sonst könnte die geplante Froschhochzeit auch gleichzeit eine Trauerfeier werden.
Informationen zum Tierschutz (externe Links)
NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.
Text/Fotos: B. Brüggenthies