Bürgermeister Christian Thegelkamp nutzte das Osterfeuer am Wochenende auch für ein kurzes öffentliches Statement zu der Rathausdurchsuchung vor den Osterfeiertagen. Thegelkamp zeigte dabei nicht nur Unverständnis über den Ablauf der Durchsuchung, sondern drückte auch ausdrücklich sein Bedauern für die betroffene Familie des verunglückten Motorradfahrers aus. Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt aufgrund eines Verkehrsunfall mit Todesfolge in Liesborn im September 2017.
Bürgermeister Thegelkamp: „Maßnahme war unverhältnismäßig“
„Ich war natürlich sehr erstaunt, morgens um halb neun bei Dienstbeginn die drei Herren vorzufinden: Das Kriminalkommissariat, Abteilungsleiter und Staatsanwalt. Dass der Staatsanwalt persönlich mit rauskommt ist sehr unüblich, vor allem – und das hat der Staatsanwaltschaft mir gegenüber noch einmal bestätigt- wir bereits ein gewisse Zeit vorher über unseren Rechtsanwalt angeboten hatten, der Staatsanwaltschaft in Münster die Unterlagen zur Verfügung zu stellen. […] Ein paar Tage später ist dann ein Beschluss zur Durchsuchung des Rathauses da. Das ist so eine sehr unverhältnismäßige Maßnahme und deswegen haben wir beim Amtsgericht Münster noch am gleichen Tag Beschwerde eingelegt“, äußerte sich Christian Thegelkamp am Sonntagabend im Gespräch mit Mein-Wadersloh.de.
Durchsuchung sorgt für Unsicherheit bei der Gemeindeverwaltung
Christian Thegelkamp weiter: „Mich hat das Ganze persönlich tief getroffen. Ich arbeite hier seit knapp zehn Jahren mit einer hohen Kraftanstrengung an der Entwicklung dieser Gemeinde. Dass so etwas passiert, sorgt auch bei unseren Mitarbeiter für Unsicherheit. Zwei Tage vor dem Osterfest. Warum der Ursprungsbeschluss vom 6. März bis zum 21. März drei Mal geändert werden musste im Adressatenkopf, kann mir bislang niemand erklären und das verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Mir tut es sehr leid um die Familie. Das, was da geschehen ist, ist nicht wiedergutzumachen. […] Mir tut die Familie vor allem auch leid, dass jetzt alles eine erneute Roation erfährt.“ Schon einen Tag nach der Rathausdurchsuchung veröffentlichte die Gemeindeverwaltung eine Pressemitteilung. Nach Angaben des Rathauses ist die Untersuchung nicht auf Motivation der Familie des tödlich verunglückten Motorradfahrers initiiert worden, sondern von der Staatsanwaltschaft selbst wieder aufgenommen worden, so Bürgermeister Thegelkamp.
Kreis Warendorf nicht im Visier der Staatsanwaltschaft
Obwohl es sich bei dem Unfallort auch um eine Kreisstraße handelt, ist der Kreis Warendorf nicht ins Visier der Ermittler geraten. Auf Anfrage im Kreishaus teilte Landrat Dr. Olaf Gericke mit, dass gegen den Kreis Warendorf nach dem Unfall in Wadersloh nicht ermittelt wird. Da es sich um ein laufendes Verfahren der Staatsanwaltschaft handelt, wollten weder die Gemeindeverwaltung Wadersloh noch der Kreis Warendorf weitere Informationen zu dem Vorfall geben.
Text: B. Brüggenthies