Wadersloh (mw/bb). Die große Geburtstagssause am Johanneum steht unmittelbar bevor. Am morgigen Samstag gibt es gleich zwei große Ereignisse zu feiern: Ab 11 Uhr findet die offizielle Eröffnung des frisch fertiggestellten MINT-Campus statt und direkt im Anschluss werden 100 Jahre Schulgeschichte gefeiert (ausführlicher Bericht folgt). Hinführend zum großen Festtag wächst die Vorfreude bei der Schülerschaft und dem Kollegium. Die Woche vor dem Schulfest nutzte man für die Durchführung einer großen Projektwoche, deren Ergebnisse im Rahmen des Festes präsentiert werden und genauso bunt wie der Schulalltag am Johanneum sind.



Unter dem Motto „Brücken gibt es überall“ standen vom 30. Juni bis zum 4. Juli viele Projekte an. Die Idee der Woche: Oftmals werden Brücken, auch zwischenmenschliche, abgebrochen. Die Schülerinnen und Schüler sollen motiviert werden, neue Verbindungen zu bauen und alte wieder aufleben zu lassen. Ganz im franziskanischen Geiste des Gymnasiums Johanneum. Gegenseitiger Respekt und Achtsamkeit sollen ein harmonisches Miteinander schaffen. Aus diesem Grundgedanken sind 28 sprachlich-literarische, musische, gesellschaftswissenschaftliche, mathematisch-naturwissenschaftliche und technische Projekte entstanden, aus denen die Schülerinnen und Schüler frei wählen konnten. Klassen- und jahrgangsstufenübergreifend war der Schulalltag in der Projektwoche losgelöst vom klassischen Unterricht. Ob Theaterprojekte, Naturschutzprojekte, das Drehen einer Videodokumentation, kreatives Ausleben in der Schreibwerkstatt, im Näh- oder Trickfilmstudio oder in einem Handwerk: In den Klassenräumen und auf dem Schulhof wurden viele neue Erfahrungen gemacht.
Das Orchesterprojekt „Rockester“ von Musiklehrer Martin Große Hundrup begeistert mit einer Mischung aus Klassik, Rock und Electro. Die Schülerinnen und Schüler verbinden bei ihrem Projekt scheinbare Gegensätze zu neuen Klangwelten und haben sich dabei vom Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld aus der Sendung „ZDF Magazin“ inspirieren lassen. Musik kennt keine Grenzen und baut Brücken: Unter den Musizierenden sind auch Austauschschülerinnen aus Taiwan. Beim Schulfest darf man sich u. a. auf einer rockige Version des „Sonnengesangs“ und den neuen Schul-Song freuen.


Die Gruppe „Lebensmittelchemie“ forschte an Brause, stellte Badebomben, Lippenbalsam und Seife her – alles nach dem bestandenen „Laborführerschein“. Auch Gummibärchen, Handcreme und Peelings wurden ausprobiert. Der Höhepunkt ist die Präsentation der Ergebnisse beim Schulfest.

Biologielehrerin Nicole Parketny sensibilisierte mit dem „Igelprojekt“ für den Naturschutz. Neben Informationen zur Lebensweise und Gefährdung der Igel bauten die Schülerinnen und Schüler Schlaf- und Futterhäuser und gestalteten kreative Igelprodukte. Fachleute vom NABU und der Igelhilfe Beckum unterstützten das Projekt mit viel Expertise.


Ein ganz besonderes Geschichts-Projekt setzte die Projektgruppe Videografie um. Sie drehen einen eigenen Dokumentarfilm zur Wadersloher Geschichte und begaben sich dabei auf Spurensuche nach den „vergessenen Nachbarn“ – die einstigen jüdischen Familien in Wadersloh. Mit Drohne, 360-Grad-Kamera, Filmkamera und vielen Quellen standen Interviews und Momentaufnahmen auf dem Drehplan und auch der Videoschnitt des Materials.

Jetzt blicken alle gespannt dem Schulfest am Samstag entgegen und freuen sich darauf, ihre Ergebnisse den anderen Projektgruppen, der Schulgemeinschaft und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Weiterer Bericht folgt
Fotos/Text: B. Brüggenthies