Diestedde (mw/bb). Wie gerne würden den folgenden Beitrag in schönstem Münsterländer Platt verfassen und dieser schönen Mundart hier auf Mein-Wadersloh.de ein Denkmal für die Ewigkeit setzen. Leider langt es maximal für eine Rezitation des Wibbelt’schen „Pöggsken“, aber wie wundervoll ist es, dass die Heimatvereine in der Großgemeinde die inzwischen selten gewordene Sprache erhalten. Der Plattdeutsche Krink Diestedde feierte am Dienstag sein silbernes Jubiläum und zelebrierte standesgemäß mit westfälischen Speisen und vielen Vertellekes up Platt!

Kaum zu glauben, dass die Gründung des Plattdeutschen Krinks schon ein Vierteljahrhundert zurückliegt. Unter der Vorstandsleitung von Werner Eckey kam seinerzeit im Heimatverein Diestedde die Idee auf, die beliebte Mundart zu pflegen und bei monatlichen Treffen Kulturarbeit höchster Güte und in geselliger Runde zu leisten. Unter „Baas“ (zu hochdeutsch: Meister, Aufseher oder Vermittler) Franz Niggemann traf sich der Krink fortan im gerade erst fertiggestellten Backhaus. Mit Paula Jathe, Gertrud Marcher und Gertrud Prinz übernahmen drei Diestedder Originale die Organisation der Krinkabende und der gemeinsamen Ausflüge. Und aktuell sind es Gertrud Marcher und Edith Schaffeld, die das besondere Kulturgut der Plattdeutschen Sprache im Nikolausdorf erhalten und bisweilen sogar die Grundschüler in Diestedde in der Mundart unterrichten.
Dankesworte und Blumen wurden am Dienstagabend in der Gaststätte Berlinghoff gereicht, um die Leistung der Krink-Damen für die Kulturarbeit in Diestedde zu würdigen, doch HVD-Vorstand Fritz Streffer fand auch treffende Worte: „Keine Gruppe im Heimatverein ist so nah an unserer Vereinssatzung, wie der Krink. Die Gruppe ist aus dem gesellschaftlichem und kirchlichem Leben nicht wegzudenken. Danke, dass ihr dieses Kulturgut bewahrt“, so Streffer. Der Plattdeutsche Krink musste aufgrund der Corona-Pandemie seit März pausieren. Im Durchschnitt nehmen rund 30 Personen an den geselligen Abenden teil. „De Blagen“ sin groat geworden, aber müde sind sie noch lange nicht. ‚N Krink in’t scheune Deiste gehört zum Dorf dazu wie das Schloss Crassenstein oder das Backhaus! Auf die nächsten 25 Jahre!
Fotos/Text: Brüggenthies