Diestedde (mw/bb). Die unfreiwillige Corona-Auszeit beflügelt die Fantasie. Mit der Schließung der Schulen und Kitas standen Eltern in den letzten Wochen vor besonderen Herausforderung. Während die Schulkinder mit Digitalen Hausaufgaben gut zu tun hatten, wurden die jüngeren Kinder richtig kreativ. Während die Spiel- und Sportplätze vorübergehend gesperrt sind, wurde das heimische Wohnzimmer und der Garten zum Spielplatz. Mit einer außergewöhnlichen Bunte-Steine-Aktion gestalten seit diesem Wochenende neun Diestedder Familien den Alltag auch in Zeiten des Kontaktverbots bunt!
Heute wäre eigentlich der große Palmsonntagsumzug im Nikolausdorf gewesen und die Geschwister Anna, Lisa und Jakob Steinbrink hätten mit ihren Palmhähnen mittendrin im Geschehen gestanden. Am Freitag hätten sie gemeinsam mit ihren Freunden den Palmhahn im Backhaus gebastelt. Daraus wurde aufgrund von Corona nichts. Aber zuhause sitzen und einfach nichts machen? Das geht natürlich bei aufgweckten Kindern gar nicht. Schnell musste eine Alternative her. Und die rettende Lösung kam vom anderen Dorfende per Whatsapp von Elke Brinkmann. Die junge Mutter hatte auf Facebook von einer Steine-Malaktion erfahren. Dabei werden buntbemalte Steine an öffentlichen Orten und in Parks versteckt. Annika Rhodehüser hatte vor einigen Tagen ein Bild von einem Fundstück in Oestinghausen gepostet. Und schwupps war die Whatsapp-Elterngruppe Feuer und Flamme für die kreative Bastelidee: „Ich fand die Idee einfach schön, jemanden mit einem einfachen Stein ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, strahlte Elke Brinkmann voller kreativer Energie.
Am Samstagmorgen wurden in den Familien mit allerlei Farben und Formen dutzende der kleinen Findlige verschönert. Auch in Zeiten des Kontaktverbots schaffen die bunten Steinchen eine Verbindung zwischen den Familien. Nach getaner Arbeit machten sich die Familien auf zu Spaziergängen und versteckten die bunten Werke. Ein wenig erinnerte das Ganze an kleine Hilfs-Osterhasen, die eine Woche vor dem Fest die Ostereier verstecken – nur dass die Eier eben bunte Steine sind.
„Wer einen Stein findet, sollte ihn natürlich weiter verstecken. Aber wenn er mal mit nach Hause kommt, ist das ja auch kein Problem. Eigentlich ist die Aktion mit Abstand die beste Idee, gemeinsam unser Dorf etwas bunter und fröhlicher werden zu lassen. Und nicht nur für die Kinder eine tolle Ablenkung, auch für junge und ältere Erwachsene ist das ein nützlicher und kreativer Zeitvertreib“, freute sich Elke Brinkmann gemeinsam mit allen anderen, die stundenlang Steine bemalten und dann versteckten. Viel Luft, Bewegung, und natürlich ganz viel Spaß – mit kleinen Ideen hält das Dorf auch in der Krise zusammen und macht die Dorfwelt ein Stückchen bunter.
Fotos/Text: Brüggenthies