Liesborn (mw/bb). Das ambitionierte Kulturvorhaben „Liesborner kultuRRemise“ wird nicht in die Umsetzungsphase des bundesweiten Förderprogramms aufgenommen „Aller.Land“ aufgenommen. Am 18. Juni 2025 traf die offizielle Absage des Aller.Land-Projektbüros in Liesborn ein. Dabei hatte sich das Projekt in der 1,5-jährigen Entwicklungsphase mit viel Engagement, Kreativität und breiter Unterstützung zu einem starken Netzwerk aus mittlerweile 14 Partnerorganisationen entwickelt. Entmutigen wird man sich davon aber nicht: Das Projekt soll auch ohne die Förderung weiterentwickelt werden.
Ende März dieses Jahres hatte sich die Projektgruppe der Jury des Programms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken“ mit einem klaren Ziel präsentiert: Die ehemalige Wagenscheune neben dem Museum Abtei Liesborn sollte zu einem offenen Ort für kulturelle Bildung, Teilhabe und Begegnung umgestaltet werden. Zahlreiche Formate rund um vereinsübergreifende Kulturfestivals, museumspädagogische Angebote und weitere Veranstaltungen für und mit Vereinen wurden skizziert. Doch trotz eines überzeugenden Konzepts reichte es nicht für die nächste Förderstufe – zu groß war wohl die Konkurrenz unter den 97 Bewerbungen bundesweit. Einen genauen Absagegrund gab es seitens des Projektbüros nicht. Möglicherweise war das Vorhaben in Liesborn zu fokussiert auf einen Ort und nicht „dezentral“ genug, lässt ein Blick auf die bundesweit geförderten Projekte vermuten.



„Es ist schade, dass unser Projekt nicht berücksichtigt wurde“, erklärt Katharina Kühl, stellvertretende Museumsleiterin und Projektkoordinatorin im Rahmen der Sitzung des Museumsbeirats am Montagnachmittag. „Aber wir haben unglaublich viel erreicht. Wir konnten nicht nur drei Machbarkeitsstudien von Architekturbüros erstellen, sondern auch konkrete Veranstaltungen durchführen und ein Kooperationsnetzwerk aufbauen. Wir stehen heute stärker da als zuvor.“ Man habe viel Wertschätzung seitens der Kooperationspartner erfahren, bilanzierte Kühl.
Auch Museumsleiter Dr. Sebastian Steinbach zeigt sich trotz der Absage zuversichtlich: „Die Remise ist wieder nutzbar – kleinere Projekte lassen sich nun umsetzen. Vor allem im Bereich der Museumspädagogik ergeben sich neue Möglichkeiten.“ Der Rückhalt in der Region sei weiterhin groß. Das bekräftigt auch die Vorsitzende des Museumsbeirats, Dr. Anna Arizzi Rusche: „Die Jury hat uns ausdrücklich ermutigt, das entstandene Netzwerk weiterzuführen. Daran knüpfen wir an.“
Bürgermeister Christian Thegelkamp bedauert die Entscheidung der Jury ebenfalls und dankte allen Beteiligten für ihren großen Einsatz, besonders Katharina Kühl, die das Projekt vor Ort maßgeblich getragen hat.

Dass die Förderung ausgeblieben ist, bedeutet nicht das Ende der „kultuRRemise“ im Liesedorf. Im Gegenteil: Die Projektgruppe will die positiven Impulse nutzen, um in alternativer Form weiterzumachen. Veranstaltungen in der Wagenscheune sollen auch künftig stattfinden, und die Zusammenarbeit der Vereine bleibt ein zentraler Baustein. Weitere Projekte sind bereits in Planung.
Fotos/Text: B. Brüggenthies