Liesborn (mw/bb). Die ersten beiden Konzerte wurden vorsorglich in den September und Oktober verschoben, das dritte konnte am Samstagabend in doppelter Ausführung mit strengem Sicherheitskonzept stattfinden: Das 50. Kammermusik-Festival von Florian Meyer-Langenfeld startete am Samstagabend mit dem Duo „Runge&Ammon“ und revolutionären Ikonen.
Bevor die Gäste Platz nehmen konnten, gab es eine sehr strikte Zugangskontrolle durch die Mitarbeiter:innen der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinde Wadersloh hatte die Konzertreihe schon vor Wochen als Corona-Modellprojekt beim Kreis Warendorf angemeldet. Nach eigener Aussage des Kreises sogar mit wissenschaftlicher Begleitung! Kultur in Corona-Zeiten? Für die Gäste des Abends eine Wohltat nach einer langen kulturellen Durststrecke. So durfte sich Initiator Florian Meyer-Langenfeld über die vielen warmen Worte freuen: „Vielen Dank fürs Möglichmachen!“ sagte ein Ehepaar beim Einlass in den Klosterhof, der aufgrund der Pandemie als Ausweich-Location anstatt des Museums für besonders viel Beinfreiheit bei den knapp 100 Gästen (je rund 50 pro Vorstellung) sorgte.
„Beethoven – Revolutionary Icons“ lautete er Titel des Festivalauftakts, welches Eckard Runge (Violoncello, war bereits als Teil des „Artemis Quartetts“ zugast im Liesedorf) und Jaques Ammon (Klavier) stimmungsvoll gestalteten. Die Feierlichkeiten zu Ehren Ludwig von Beethovens zu seinem 250. Geburtstag werden bis zum September 2021 weitergeführt – insofern war es konsequent, den Titel nach dem Starkomponisten zu benennen. Nicht weniger prominent war seine Gesellschaft am Abend: Eine musikalische Reminisenz mit Beethoven, Mendelssohn Bartholdy und aktuelleren Legenden wie Paul McCartney oder Jimi Hendrix. Klassik trifft auf die Moderne. So zeitlos legte auch Ludwig van Beethoven seine epochalen Musik an. „Freude schöner Götterfunken“ als Sinfonie eines unvergesslichen Kulturabends. Vor allem für Florian Meyer-Langenfeld ist die 50. Auflage des Festivals etwas Besonderes: Nach einem halben Jahrhundert gibt der Initiator nach der diesjährigen Reihe sein Lebenswerk in jüngere Hände und freut sich, dass trotz der Pandemie ein facettenreiches Programm in Liesborn stattfinden kann.
Fotos/Text: mw/bb.