Diestedde/Hamburg/Bonn (mw/bb). Unter dem Motto „One World – One Music“ setzte das Ensemble Musikus Diestedde unter der Leitung von Raul Huesca Valverde am vergangenen Wochenende ein kraftvolles Zeichen für kulturelle Verbundenheit und humanitäres Engagement. Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und den Philippinen fanden zwei besondere Konzerte in Hamburg und Bonn statt, die das Publikum mit ihrer musikalischen Vielfalt und emotionalen Tiefe begeisterten. Der Erfolg dieser Konzerte und ihrer besonderen Ausgestaltung waren kein Zufall, sondern das Ergebnis einer langen und intensiven Vorbereitung, die bis ins Jahr 2023 zurückreicht.
Nach einer Teilnahme an einem Chorsymposium in Istanbul hatte Chorleiter Raul Huesca Valverde Bekanntschaft mit Karl Garette Melegrito gemacht und ihn zu einem Besuch nach Deutschland eingeladen. Bereits im Sommer 2023 zeigte sich die Weltoffenheit des Chors dann bei einer besonderen Probe im Karl-Leisner-Heim in Diestedde. Drei internationale Gäste waren damals zu Besuch: Der philippinische Chorleiter Karl Garette Melegrito, der Komponist Kenneth Tay aus Singapur und der schottische Musikstudent Ernest Cho. Diese Begegnung wurde zum Ausgangspunkt eines kreativen und interkulturellen Austauschs, der den Grundstein für das „One World – One Music“-Projekt legte.

Karl Garette Melegrito und Raul Huesca Valverde entwickelten gemeinsam ein Programm, das nicht nur musikalisch vielfältig, sondern auch kulturell bereichernd war. Die intensive Probenarbeit, die interkulturellen Begegnungen und der Austausch mit internationalen Musikern prägten das Ensemble Musikus Diestedde, für das der Gesang in philippinischer Sprache eine große Herausforderung war, an der die Chorgemeinschaft über die Vorbereitungszeit gewachsen sei. Bei der großen letzten Generalprobe in der Diestedder Nikolauskirche wurden am Freitag die letzten musikalischen Vorbereitungen getroffen.
Das erste Konzert im Museum am Rothenbaum (MARKK) in Hamburg stand am Samstag unter der Schirmherrschaft der philippinischen Botschafterin I.E. Irene Susan Barreiro Natividad. In ihrer Rede würdigte sie die Bedeutung kultureller Brücken und hob das Engagement der Künstlerinnen und Künstler hervor. Ein Höhepunkt waren die beiden Weltpremieren des jungen Komponisten Kenneth Tay, die das Publikum tief berührten.
Besondere Akzente setzte zudem die philippinische Flötistin Clarizz Perez Petrasanta, die gemeinsam mit Mascha Huesca Valverde am Klavier auftrat und den Konzerten eine intime und bewegende Note verlieh. Auch in Bonn beeindruckte das Ensemble durch seine musikalische Vielfalt. In der Katholischen Pfarrkirche St. Winfried vereinten sich die Sängerinnen und Sänger mit dem Chor der Philippinischen Community Church zu einem beeindruckenden Klangkörper. Mehrstimmige Werke in philippinischer Sprache und die gemeinsame musikalische Gestaltung zeigten eindrucksvoll die verbindende Kraft der Musik.















Die beiden Konzerte waren nicht nur kulturelle Höhepunkte, sondern auch ein Zeichen der Solidarität: Die Einnahmen beider Veranstaltungen kommen den Opfern der jüngsten Taifune auf den Philippinen zugute. Damit setzten die Mitwirkenden ein starkes Zeichen internationaler Verbundenheit und Unterstützung in schwierigen Zeiten.
„One World – One Music“ war mehr als ein musikalisches Ereignis – es war das Ergebnis eines langen Weges, der mit einer besonderen Probe in Diestedde begann und in zwei beeindruckenden Konzerten seinen Höhepunkt fand. Das Ensemble Musikus Diestedde hat gezeigt, wie Musik Brücken zwischen Kulturen baut und Menschen verbindet.
In unserem Videobeitrag gibt es Einblicke in die Generalprobe und Hintergrund-Interviews
Fotos: Ensemble Musikus Diestedde (6), B. Brüggenthies (2)