Wadersloh (mw/bb). Er gab dem „Unsinn das Kommando“ und stellte fest, dass „Irres menschlich ist“: Zum 90-jährigen Schuljubiläum war Kabarettist René Steinberg 2015 erstmalig in der Aula des Johanneums zu Gast, um mit viel Witz und noch mehr Selbstironie die Lachmuskeln seines Publikums zu strapazieren – im positiven Sinne wohlgemerkt. Es war mehr als naheliegend, den passionierten Ruhrgebietler auch zum 100. des Johanneums ins Münsterland einzuladen. Am Freitagabend (9. Mai) zog Steinberg alles durch den sprichwörtlichen Kakao, was nicht niet- und nagelfest war und sparte bei seinem „Best-Of-Programm“ auch nicht an einem geopolitischen Satire-Rundumschlag zur aktuellen Zeitgeschichte.

Die Stimmung war gut in der ausverkauften Aula des Gymnasiums Johanneum: René Steinberg stand bereits zum 5. Mal auf dieser Bühne und ließ es sich auch dieses Mal nicht nehmen, wichtige Appelle und Lebensweisheiten an sein Publikum zu richten. Zuvor hatte Schulleiter Wolfram Wenner zugegeben, dass seine Frau schuld daran sei, dass der Kabarettist regelmäßig in Wadersloh auftritt: 2013 waren die Wenners bei einer Vorstellung in Münster zugast und seitdem gibt es eine Dauereinladung ins Johanneum, inklusive Lachgarantie.
Beim besonderen Schuljubiläum durfte der besondere Gast keinesfalls fehlen. Steinberg zeigte sich gut gelaunt und hatte das Publikum schnell auf seiner Seite. Nach der Feststellung, dass er bei seinem ersten Auftritt 2015 noch Haare hatte, gab es die Erinnerung, dass immerhin der „rote Faden“ bis heute der gleiche blieb: Immer das Positive sehen! Na hörma, René Steinberg! Das ist doch mal eine optimistische Einstellung. Aber was bleibt denn sonst auch übrig, denn wenn Meckern etwas bringen würde, hätten Ziegen doch längst Nobelpreise, stellte der Kabarettist fest. Darum stellte er bewusst das Miteinander in den Mittelpunkt und natürlich die Bildung – so wie es sich in einer Schulaula gehört.





Über Lektionen im gelebten Buddhismus, Tanzeinlagen und reichliche popkulturelle Referenzen wurde das in Teilen interaktive Abendprogramm zum ultimativen Mindset-Änderer für etwaige Nörgler, so dass selbst aus dem tragischen Faust von Goethe noch etwas Positives werden konnte. Als großer Parforce-Ritt durch seine Programme versprach Steinberg nicht zu viel und unterhielt sein Publikum bei einer wilden Reise, ohne dabei den Spaß zu verlieren. „Make Humor great again“ lautete die Devise und das klappte exzellent! Mit viel Applaus quittierte die Zuschauerschaft das 5. Steinberg’sche Gastspiel, das sich als echter „Wutdrucksenker“ entpuppte und schon jetzt die Vorfreude auf das 6. Gastspiel schürte.
Fotos/Text: mw/bb.