Wadersloh (mw/bb). Nach über vier Jahrzehnten engagierter Arbeit wurde die Verbundleiterin der kath. KiTa-Einrichtungen in der Pfarrei St. Margareta, Monika Ottlips-Döring, in feierlicher Runde am Donnerstag (24. April) im Pfarrheim Wadersloh in den Ruhestand verabschiedet. Vertreter der Pfarrei, Kirchenvorstand, Zentralrendantur, Kolleginnen und Kollegen, Weggefährten und viele weitere Gäste waren gekommen, um ihr Danke zu sagen.
Pfarrer Martin Klüsener blickte in seiner Ansprache auf den Werdegang der langjährigen Pädagogin und Verbundleiterin zurück: 1982 begann Monika Ottlips-Döring ihre Tätigkeit in der KiTa St. Nikolaus in Beckum. 1996 wechselte sie als Leitung in die KiTa St. Margareta nach Wadersloh, wo sie 20 Jahre lang die Einrichtung nachhaltig prägte. 2016 übernahm sie eine Pionierrolle: Als erste Verbundleiterin der Pfarrei trug sie fortan Verantwortung für fünf Kitas in drei Kommunen und drei politischen Kreisen. Eine herausfordernde, aber auch zukunftsweisende Aufgabe. „Dass sie sich nach kurzer Bedenkzeit auf dieses Abenteuer eingelassen hat, war ein großer Glücksfall für unsere Pfarrei“, betonte Klüsener.


Damals wie heute bedeutete die Einführung des Verbundsystems eine grundlegende Veränderung, die viel Fingerspitzengefühl erforderte. Monika Ottlips-Döring gelang es, anfängliche Bedenken abzubauen, Vertrauen zu schaffen und neue Strukturen aufzubauen. Mit ihrer Erfahrung, ihrer ruhigen Art und ihrem Einfühlungsvermögen habe sie den Wandel maßgeblich gestaltet, so Klüsener. Er erinnerte daran, dass sie und er sich seit 2016 sage und schreibe 133 Mal zu Beratungen getroffen hätten. Stets in harmonischer und produktiver Atmosphäre: „Ihre Mitarbeit war von unschätzbarem Wert“, sagte Klüsener und wünschte ihr „alles Gute und Gottes Segen“ für die Zukunft.
Stellvertretend für die KiTa-Leitungen fand Tanja Bergkemper, Einrichtungsleiterin der St. Antonius KiTa in Benteler, berührende Worte. In einer liebevollen Metapher erzählte sie die Geschichte einer Spatzenfamilie, die sich auf den Abschied vorbereitet. Ein Sinnbild für die Zeit des Übergangs. „Monika hat uns immer unterstützt, auch in schwierigen Zeiten“, betonte sie. Unter Ottlips-Dörings Führung habe sich das Leitungsteam stetig weiterentwickelt und sei als Team zusammengewachsen.
In ihrem eigenen Rückblick zeigte sich Monika Ottlips-Döring sichtlich bewegt. „Es war sehr viel Arbeit, weil wir etwas völlig Neues aufgebaut haben“, berichtete sie. Aber: Dank eines kompetenten und engagierten Leitungsteams sei die Aufgabe gut gelungen. Besonders die vielen Begegnungen mit Kindern und Familien hätten ihr immer wieder Kraft und Freude gegeben. „Es ist wunderschön, wenn Kinder einen auch außerhalb der Kita erkennen und freudig ansprechen.“ Die direkte Arbeit mit Kindern sei schließlich der Grund gewesen, warum sie einst Erzieherin geworden sei.




Große Bedeutung maß Ottlips-Döring der Religionspädagogik bei. Die Kita als Ort des Glaubens, als Ort der Wertevermittlung und Gemeinschaft. Dafür setzte sie sich leidenschaftlich ein. Besonders gerne erinnerte sie sich an Aktionen wie die Mini-Brot-Aktion mit Trommelreise in Diestedde oder die gemeinsamen KiTa-Feste, die die Gemeinschaft über die Einrichtungen hinweg stärkten.
Auch die Herausforderungen der letzten Jahre ließ sie nicht unerwähnt: die organisatorische Bewältigung von fünf Kitas an fünf Standorten, das Management großer Baustellen und die Umsetzung komplexer Konzepte in der täglichen Praxis. Doch stets habe der Zusammenhalt im Team ihr Mut gemacht. „Es war viel Austausch da. Jeder hat etwas eingebracht, wir haben viel gemeinsam gestaltet“, sagte sie dankbar. Ihre Nachfolgerin als Verbundleiterin, Carolin Bock, war einst die erste Leitung, die Monika Ottlips-Döring selbst eingearbeitet hatte. Umso mehr freute sie sich, den Staffelstab an eine vertraute Kollegin zu übergeben. Ihre Wünsche an Bock formulierte sie mit Bedacht: „Ruhe und Gelassenheit – es wird viel auf sie zukommen. Man muss lernen, sich zu erden.“
Carolin Bock selbst blickt mit großer Vorfreude auf ihre neue Aufgabe. In ihrem Interview mit MW betonte sie, dass sie die Vision ihrer Vorgängerin weiterführen möchte: Die KiTas als Wohlfühlorte für Kinder, Familien und Mitarbeitende weiterzuentwickeln. Besonders wichtig ist ihr, das erarbeitete Sexualpädagogische Konzept zu vollenden, die noch laufenden Bauprojekte in Diestedde, Benteler und Liesborn erfolgreich abzuschließen und die Qualitätsarbeit (QM) weiter auszubauen.
Zum Abschied wünschte das Team Monika Ottlips-Döring „einen ganz tollen Start zuhause“. Sie selbst blickt voller Dankbarkeit zurück: „Ich habe so viel Vertrauen und Unterstützung erfahren. Dafür bin ich unendlich dankbar.“ Mit einem Lächeln, einer Rose für alle Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter trat Monika Ottlips-Döring in den neuen Lebensabschnitt ein. Anschließend klang der Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und vielen persönlichen Gesprächen in herzlicher Atmosphäre aus. Ein würdiger Abschied für eine Verbundleiterin, die Spuren hinterlässt.
Fotos/Text: B. Brüggenthies