Wadersloh/Liesborn (mw/bb). Zum Jahreswechsel steht der deutschen Gastronomiebranche eine einschneidende Veränderung bevor: Die Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Speisen in Restaurants. Seit Mitte 2020 war die Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf sieben Prozent reduziert worden, eine Maßnahme, die ursprünglich als Krisenhilfe während der Corona-Pandemie gedacht war. Die Entscheidung zur Rückkehr zu den 19 Prozent löst landesweit heftige Reaktionen aus, insbesondere unter lokalen Gastronomen. Auch in der Gemeinde Wadersloh spiegelt sich diese Besorgnis wider.
DEHOGA sieht schwerwiegende Konsequenzen: Preisanstiege trotz reduzierter Mehrwertsteuer
Trotz der Steuervergünstigung sind die Preise in Restaurants, Cafés und Bars in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lagen die Kosten für Gaststättendienstleistungen im Oktober 2023 rund 20 Prozent über dem Niveau von Januar 2021. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) warnt vor schwerwiegenden Konsequenzen des Mehrwertsteueranstiegs. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick sieht Tausende von Existenzen gefährdet und befürchtet einen Verlust an Lebensqualität und gastronomischer Vielfalt. Er hebt hervor, dass die Mehrwertsteuererhöhung vorwiegend Normal- und Geringverdiener treffen werde (mehr dazu auf der Webseite der DEHOHA, externer Link).
Gastromiebetriebe in Wadersloh und Liesborn sorgen sich um die Zukunft ihrer Branche
Das Ende der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie steht bevor und sorgt für eine Welle der Besorgnis unter den heimischen Gastronomen. Viele fürchten um die Zukunft ihrer Betriebe und die Auswirkungen auf die Kunden. MW hat sich in Liesborn und Wadersloh umgehört.
Iris und Anne Dyballa (Restaurant „Zum Lieschen“)
Iris und Anne Dyballa betreiben das Restaurant „Zum Lieschen“. Sie sehen die anstehende Mehrwertsteuererhöhung mit großer Sorge. Die Dyballas befürchten, dass Kunden aufgrund der steigenden Preise seltener essen gehen werden. „Auf alles 12 Prozent en top. Die Leute haben immer weniger Geld im Portemonnaie. Sie werden sich gut überlegen sich, ob sie auswärts essen gehen möchten oder können“, sagen sie im Gespräch mit MW. Die Dyballas betonen auch den enormen Aufwand, …