Wadersloh/Diestedde (mw/bb). Die Windräder am Schmiesbach an der Winkelstraße in Diestedde drehen sich schon seit einigen Jahren im Wind. Gut möglich, dass sie bald „Verstärkung“ bekommen, denn nur ein Stück weiter – an der Baseler Straße und somit auf Wadersloher Grund – sollen künftig zwei Windkraftanlagen errichtet werden. Schon seit 2020 laufen die Planungen. Die beiden Geschäftsführer der Anfang 2023 neu gründeten GbR „Wind am Eichelgarten“ (WaE) (Anm. d. Red.: Eichelgarten ist die alte Bezeichnung mehrerer Flurstücke in dieser Gegend), Lukas Große Wienker und Peter Eusterschulte, stellten im Bauausschuss am 20. November den Zeitplan vor.
„Nicht verpachten – selber machen“, mit diesem eingängigen Slogan warben die beiden Diestedder um ihr neues Projekt, das sie stellvertretend mit insgesamt sieben Gesellschafter (zwei Geschäftsführer, fünf Grundstückseigentümer) auf den Weg bringen möchten. Die relevanten Gutachten für den Bau von zwei Windenergieanlagen sind bereits beauftragt und fertiggestellt, verkündeten die beiden Geschäftsführer im Bauausschuss.
Die Anlagen könnten realisiert werden und wären dann etwas höher als die beiden Anlagen am Schmiesbach. Die Nabenhöhe soll 140–160 Meter betragen, die Nennleistung wird mit 5-7,2 Megawatt angegeben. Nach der inzwischen geschaffenen planungsrechtlichen Grundlage sieht die Wind am Eichelgarten GbR die Bauantragstellung für Januar/Februar 2024 vor. Die erforderlichen Besprechungen mit den Genehmigungsbehörden erfolgte Ende Oktober 2023. Die nächsten Schritte sind die Vorbereitungen für die Antragstellung mit BBWind, eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Gründung einer GmbH & Co. KG. Letzteres dient der Bürgerbeteiligung, denn die Anlagen sollen zu einem Bürgerwindpark werden. Dabei sollen auch die UEW e.G. und die Gemeinde Wadersloh eingebunden werden.
Deutlich machten die beiden Geschäftsführer die Vorteile des Projekts: Die Wertschöpfung des Windparks bleibt in der Gemeinde Wadersloh. Es gibt keinen Ausverkauf an Fremdinvestoren. Stattdessen sind die Investoren vor Ort. Der Windpark bekommt durch die Beteiligungsmöglichkeiten den Charakter eines Bürgerprojekts.
Die Politik zeigte sich am Montag überzeugt von den Plänen: Rudolf Luster Haggeney (CDU) begrüßte, dass die Investoren vor Ort sind und das Konzept schlüssig sei. Heino Teckentrup (FWG) sah das Bürgerwindrad in Liesborn als Motivation für das neue Bürgerwindparkprojekt und sieht in den Plänen einen weiteren Baustein in der Gemeinde, sich bei regenerativer Energie breiter aufzustellen. Dr. Günter Thomas (SPD) das das Projekt ebenfalls als begrüßenswert an. Eine Energiegewinnung auf kleiner Fläche fügen sich in einen vernünftigen Energiemix ein. Oliver Weinekötter (FDP) hob den Mut der Investoren heraus, Projekte vor Ort voranzubringen und sah es sehr positiv, dass alles vor Ort bleibe. „Das hebt die Akzeptanz in der Bevölkerung“, so Weinekötter.
Fotos/Text: mw/bb.