Liesborn (mw/bb). Von außen wirkt er fast ein wenig unscheinbar, doch im Innern offenbart er seine Stärke: Er ist Inbegriff der Nächstenliebe und erfüllt schwerstkranken Menschen einen letzten Wunsch. Eine Reise zu einem Sehnsuchtsort im Kreise der Familie. Der „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Münsterland ist ein umgebauter Krankenwagen, der erst seit Kurzem unterwegs ist, aber schon für viele strahlende Augen und dankbare Lächeln gesorgt hat. Alleine im Jahr 2022 legte der „Wünschewagen Westfalen“ 25.000 Kilometer zu den unterschiedlichsten Zielen zurück und erfüllte 80 Menschen einen Herzenswunsch. Am Mittwochabend stellten ASB-Projektleiterin Birgit Bäumer-Borgmann und „Wunscherfüllerin“ Elke Swicinski das außergewöhnliche Ehrenamts-Projekt anlässlich einer Spendenübergabe durch den Missionskreis Liesborn vor.





In einem waren sich die Helferinnen und Helfer des Missionskreises Liesborn sicher: Diese Spende kommt genau da an, wo Hilfe benötigt wird. Erst vor wenigen Wochen verkündete die Sprecherin der Gruppe, Hedwig Drügemöller, die Spendensumme 2022 des traditionellen Liesborner Adventsbasars: 13.000 Euro kamen zusammen. Während ein Großteil der Summe zugunsten der Missionsarbeit weltweit vorgesehen ist (Anm. d. Red.: Spendengelder gehen zur Stiftung „Arco Iris“ nach La Paz/ Bolivie, Bacabal/ Brasilien, wo die Franziskaner-Mission ein Bildungszentrum unterhält; Beethleen/Benin für ein Schulprojekt, Namibia zur Unterstützung von Studenten, sowie nach Ghana zur Partnergemeinde der Pfarrei St. Margareta), wird auch der „Wünschewagen mit einer Summe von 2.000 Euro unterstützt.
Man merkt den beiden ASB-Mitarbeiterinnen Birgit Bäumer-Borgmann und Elke Swicinski direkt an, wie sehr sie für ihr Projekt brennen und wie sehr sie ihre Arbeit lieben. Bundesweit gibt es inzwischen 23 Ehrenamt-Teams, die Fahrten für schwerkranke Mitmenschen organisieren. In NRW sind derzeit drei Fahrzeuge im Einsatz. Die Fahrt mit dem „Wünschewagen“ ist für Passagieren und Begleitung kostenfrei. Anfallende Kosten werden durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.
Wie wertvoll und unbezahlbar die Arbeit des ASB und ihres „Wünschewagens“ ist, wird schnell klar. Spätestens, wenn ein Zielort erreicht ist und ein letzter großer Wunsch erfüllt ist und die Menschen glückselig und dankbar sind für diese Möglichkeit. Denn oftmals kann die eigene Familie einen Transport nicht selbst umsetzen. Der „Wünschewagen“ hat alle notwendigen Hilfsmittel und Geräte für einen Krankentransport an Bord und ermöglicht so eine Betreuung samt Fachkraft. Schon im Vorfeld informiert sich das Team des „Wünschewagens“ bestmöglich über die Bedürfnisse und Wünsche der Fahrgäste und plant die letzte große Reise. Selbst mehrtägige Touren sind möglich und werden im Vorfeld komplett organisiert, damit die Reisenden erfüllt und glücklich sind am Ende der Reise.
Interessiert überzeugten sich die Mitglieder des Missionskreises bei einer Vor-Ort-Präsentation am St. Josef-Haus über die Ausstattung des Fahrzeugs. Bei einer anschließenden Multimediapräsentation von Birgit Bäumer-Borgmann im Ludgerushaus gab es einen guten Einblick in die Arbeit. Besonders berührend waren auch die Schilderungen von Elke Swicinski, die über zwei Fahrten berichtete, die sie als „Wunscherfüllerin“ begleitete.
Menschen im Alter von 2 bis weit über 90 Jahren wurde bisher schon ein Herzenswunsch erfüllt, wer die Arbeit des Ehrenamtsprojekts Wünschewagen unterstützen möchte:
Spendenkonto „Wünschewagen Westfalen“
Kontoinhaber: ASB RV Münsterland e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE28 3702 0500 0007 2723 00
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Wünschewagen Westfalen
Weitere Infos gibt es auf der offiziellen Webseite des Projekts (externer Link)
Text/Fotos: B. Brüggenthies