Wadersloh (mw/bb). Dieser Vortrag hatte es wirklich in sich! Zum Auftakt der großen Klimawoche in der Gemeinde Wadersloh, an der die weiterführenden Schulen, der Grundschulverbund sowie die sieben Kitas teilnahmen, referierte die Kölner Unternehmerin Olga Witt in der Aula des Gymnasiums Johanneum zum Thema „Ein Leben ohne Müll“. Dabei führte sie den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern vor Augen, wie man den Alltag so gestaltet, dass nur wenig Müll anfällt. Ein Thema, das in Zeiten des Klimawandels hochaktuell ist, die Umwelt schützt und nicht nur für ein gutes Gewissen sorgt, sondern auch für den Geldbeutel Vorteile bringen kann.

Olga Witt ist mit dem Thema Müllvermeidung bestens vertraut. Seit neun Jahren ist sie selbst überzeugte Zero Waste-Botschafterin. Angefangen als Bloggerin unter dem Pseudonym „Tante Olga“, ist sie heute auch Unternehmerin, gründete den ersten Unverpackt-Laden in Köln und betreibt einen Onlineshop zu Müllvermeidung. Zudem hat sie zu dem Thema zwei Bücher geschrieben.

Die öffentliche Lesung zeigte wichtige Erkenntnisse auf, die sie als Familienmensch und Geschäftsfrau in fast einem Jahrzehnt gesammelt hat und nun auf zahllosen Vorträgen mit anderen teilt. Als Nachhaltigkeit für viele nur ein reines Marketingwort war, kämpfte die Kölnerin bereits gegen Müll. „Ich habe seitdem mein komplettes Leben umgekrempelt und sie können das auch“, animierte die Referentin ihr Publikum zum aktiven Mitmachen bei der Müllvermeidung. 13 Mio. Tonnen Mikroplastik schwimmen in den Weltmeeren und bedrohen die Seevögel, berichtete Witt. „Glas ist zu 100 Prozent recyclebar. Aber selbst Papier ist nur durch Zugabe von Frischfasern wiederverwendbar, aber aufgrund giftiger Druckfarben unbrauchbar für Lebensmittel“, erklärte sie weiter. Auch Kunststoff ist durch seine Verbundstoffe nur schwer aufzuarbeiten.

Und was kann eine Lösung sein: Müll einfach direkt vermeiden! Dazu erläuterte Olga Witt anhand der drei Möglichkeiten a) Reduce b) Reuse und c) Rethink (Reduzieren, Wiederverwenden und Neudenken), wie man schon durch kleine Eingriffe in den Alltag seinen eigenen Müllberg minimieren kann. Dazu führte sie Alternativen auf: darunter der Einkauf in den heimischen Hofläden und die Verwendung von losem Obst und Gemüse. „Bewusster konsumieren ist schon die halbe Miete“, versprach „Tante Olga“ dem wissenshungrigen Publikum und warnte: „Alles, was wir kaufen, wird zu Müll“, denn nicht nur die Verpackung, sondern auch der Inhalt hält nicht ewig. Man solle durchaus das eigene Kaufverhalten hinterfragen und mit kleinen Dingen zur Müllvermeidung beginnen, um weg von der „Ich-muss-haben-Mentalität“ zu kommen. Mit vielen Praxistipps gab Olga Witt ihrem Publikum nützliche Produkthinweise für viele Lebensbereiche. Doch die sollen an dieser Stelle nicht verraten werden. Eigentlich schade, dass nur sehr wenige Besucher*innen zu dem Vortrag kamen, denn vor allem die anschließende Diskussion ergänzte den lebendigen Vortrag der Referentin und bildete einen informativen Auftakt der Klimawoche-Vorlesungsreihe.
Die Bücher von Olga Witt sind im Buchhandel erhältlich. Und wer neugierig ist und sich für Produkte interessiert, die klimaneutral sind, kann gerne mal im Tante Olga-Onlineshop (externer Link) vorbeischauen.
Fotos/Text: Brüggenthies