Wadersloh (mw/bb). Es waren herzergreifende Momente, als die Zeitzeugen berichteten, was sie während und nach dem 2. Weltkrieg erlebt haben. Den Schrecken, den sie als Kinder und Jugendliche mitmachen mussten, wurde in den vergangenen Tagen mit den Bildern des Krieges in der Ukraine plötzlich wieder allgegenwärtig. Alleine mit sich selbst mussten die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims St. Josef in Wadersloh diese Erinnerungen aber nicht bewältigen, sie taten es auf eigenen Wunsch gemeinsam in einer außergewöhnlichen Friedensdemonstration im Quartiersheim und spendeten sich gegenseitig Kraft und Hoffnung. Ganz nach dem Motto des Zusammenkommens: „Kommt, wir ziehen in den Frieden!“
Einrichtungsleiterin Astrid Thiele-Jérome war sichtlich anzusehen, wie sehr ihr die Veranstaltung naheging. Sie moderierte die Wortbeiträge von Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen sowie Musikeinspieler zum Thema Frieden. In jedem einzelnen Beitrag wurde deutlich, wie sehr sich die Senioren den Frieden herbeiwünschen. Nie wieder solle es einen Krieg geben, wie den, den sie am eigenen Leib erfahren müssten und der Tod, Trauer und Vertreibung mit sich brachte. Die Flucht in einem Eisenbahnwaggon, die Bombennächte, das Verlassen der geliebten Heimat: Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine waren diese schmerzlichen Erinnerungen plötzlich wieder dar. Zitate auf einer Leinwand spiegelten die Gedanken der Zeitzeugen wider. Alle waren sich einig: Der Krieg trifft meist die Armen und Unschuldigen.
Mit der Friedensdemo zeigte man Entschlossenheit, für den Frieden einzutreten. Eine kraftvolle Veranstaltung, die die Sehnsucht nach dem Frieden in den Mittelpunkt stellte. Dazu passend hielt die Tochter einer Pflegedienstmitarbeiterin ein selbst gestaltetes Papp-Herz in den Farben der Ukraine und der Aufschrift: „Denkt an uns Kinder“ hoch. Die Bewohnerinnen und Bewohner tun genau das: Sie zeigten Solidarität mit der Ukraine und traten an diesem Vormittag gemeinsam für den Frieden in der Welt ein. Geschlossen und entschieden gegen den Krieg zu sein. Ein eindrucksvolles Miteinander, welches den höchsten Respekt verdient.
SMMP-Gesellschaften gründen Hilfs-Fond für die Ukraine
Die SMMP-Gesellschaften, zu der auch das Seniorenheim St. Josef gehört, haben gemeinsam bei der Bergkloster Stiftung SMMP einen Hilfsfonds gebildet und mit einem Betrag in Höhe von 50.000 Euro ausgestattet. Dieser Betrag soll darüber hinaus über einen Spendenaufruf aufgestockt werden. Der Hilfsfonds soll zur Unterstützung von regionalen, nationalen und internationalen Hilfsaktionen für die Menschen aus der Ukraine eingesetzt werden. Wer helfen möchten:
Bergkloster Stiftung SMMP
IBAN: DE59 4006 0265 0000 1003 00
(DKM Münster eG, BIC: GENODEM1DKM)
Kennwort: „SMMP-Gemeinsam für die Ukraine“
Fotos/Text: mw/bb.