Diestedde (mw/bb). Der Heimatverein Diestedde und das Schloss Crassenstein? Das passt perfekt zusammen! Im schönen Ambiente des Rittersaals hielt der Verein am Freitagabend seine diesjährige Jahreshauptversammlung und überraschte einmal mehr mit einer Vielfalt an Aktivitäten für eine bunte Dorfgemeinschaft und Traditionspflege. Für das Vorstandsteam rund um Fritz Streffer schwang aber auch ein Hauch Wehmut mit, denn nach 10-jähriger Tätigkeit verließ Ingrid Dieckmann den Vorstand. Der Beisitzer-Posten bleibt aber in der Familie: Ihr Sohn Andreas Brökelmann verstärkt das Vorstandsteam. Für das Jahr 2024 hat der Heimatverein einiges vor.
Gedenken an zwei verstorbene Diestedder Originale
Der Heimatverein wäre nicht der Heimatverein, wenn er nicht auch derer gedenken würde, die ihn über die Jahrzehnte geprägt haben. Von zwei Diestedder Originalen musste sich der HVD in den letzten Monaten für immer verabschieden: Helmut Bücker und Walter Jasper. Beide hatten sich auf unterschiedliche Weise für den Verein und für das gesamte Nikolausdorf engagiert. Helmut Bücker kümmerte sich über 40 Jahre um den Aufbau der Diestedder Trachtenkrippe, war aber auch maßgeblich an der Installation des „neuen“ Mühlrads am Mühlenbach beteiligt. Heimatkünstler Walter Jasper zählte zu den Gründungsmitgliedern des Heimatvereins. Er gestaltete in den 1990er-Jahren u.a. die Beschilderung für den Hangkamp, zeichnete für den Schelmenroman „Fippenplex“ und unterstützte die Spendenaktion „Steine verbinden“ für den Bau der Remise am Backhaus. Auch im Plattdeutschen Krink war er gern gesehener Gast.
Rückblick auf ein buntes Vereinsjahr 2023 …
Nach dem Totengedenken samt Nachrufen leitete Fritz Streffer zu den nächsten Tagesordnungspunkten der gut besuchten Versammlung im Schloss über. Im Jahresrückblick fanden das Krippencafe, die Palmhahnwerkstatt, Naturkundliche Wanderungen, das Osterfeuer, die Oster-Fahrrad-Rallye, das Erdbeer-Café, die Saft-Mobil-Aktion, das Doppelkopfturnier und die Nikolaus-Tage Erwähnung.
… und der Ausblick auf das Vereinsjahr im 888. Diestedder Dorf-Jahr
Die genannten Aktivitäten finden (oder fanden bereits) auch 2024 statt. Und das ist auch gut so! Der nächste Termin ist der 25. Mai. An diesem Tag ist eine naturkundliche Führung durch den Diestedder Berg mit Revierförster Marco Bradatsch und den beiden Heimatvereinen aus Liesborn und Waderlsoh geplant. Am 2. Juni findet dann das 2. Erdbeer-Cafe am Backhaus statt. Im Oktober wird es anlässlich des „Schnapszahl-Dorfjubiläums“ (888 Jahre Diestedde) eine gemeinsame Aktion mit weiteren Diestedder Vereinen und Gruppen im Schloss Crassenstein geben.
Darüber hinaus hat der HVD aber auch noch ein kleines Bauprojekt vor. (Anm. d. Red.: die Translozierung der Hofanlage aus Liesborn gehört aus bekannten Aprilscherz-Gründen nicht dazu, wobei ein zweites Backhaus sicher schön wäre). Dafür soll aber das derzeit ungenutzte, kleine Bienenhaus (errichtet Anfang der 90er-Jahre bei der 72-Stunden-Aktion der damaligen Landjugend Diestedde) vom Hangkamp zum Backhaus-Areal umgesetzt werden. Aktuell sucht der Heimatverein dazu aber noch Förderprogramme und Sponsoren. Die NRW Stiftung hatte eine Unterstützung leider abgelehnt.
Ebenfalls versetzt werden soll die Bronzeskulptur „Bauernfamilie“ vom Dorfplatz zum Backhaus. Hier stellte die Schülerfraktion des „Beweg-was-Projekts“ einen entsprechenden Antrag. Aktuell finden Abstimmungsgespräche mit der Gemeindeverwaltung statt.
Eher unfreiwillig „versetzt“ wurde das Wegekreuz im kleinen Heiligenhäuschen am Altendiestedder Weg/Berkenweg. Vor rund 1 Jahr fiel auf, dass das Kreuz gestohlen wurde. Wann und auf welchem Wege das alte Wegekreuz entwendet wurde, konnte nicht mehr ermittelt werden. Inzwischen wurde bekannt, dass die Gemeinde Eigentümerin der Wegekapelle ist. Im Schulausschuss wurde am 24. April mitgeteilt, dass eine Sanierung erfolgen soll. Zudem hat sich eine Familie aus Diestedde bereiterklärt, eine Patenschaft für die Kapelle zu übernehmen.
Gruppe „DieAktiv“ leistete fast 500 Ehrenamtsstunden
Auf den ersten Blick etwas weniger sichtbar für die Öffentlichkeit ist das Wirken der 38 Diestedder Heinzelmännchen von „DieAktiv“. Die Arbeitsgruppe, bestehend aus rüstigen Herren im Rentenalter, war im Vereinsjahr 2023 fast 500 Stunden im ehrenamtlichen Einsatz. Darunter zählen der Krippenbau, die Pflege der Wanderwege und des Mühlrads, aber auch Häckselarbeiten, Strauchschnitt, Reparaturarbeiten und die Instandhaltung von Ruhebänken Vor allem am Backhaus und im Naturpark.
Bereits zum wiederholten Male ernteten „DieAktiv“ Äpfel an öffentlichen Plätzen, um daraus Saft für das „Wadersloher Lädchen“ (450 Liter) pressen zu lassen. Dass es in Diestedde an so vielen Orten so schön ist, ist ein großer Verdienst der Gruppe. Auch für das Jahr 2024 sind bereits knapp 100 Arbeitsstunden für das Gemeinwohl angefallen! Einen Dank richtete der Sprecher Werner Eckey an den Bauhof der Gemeinde für die reibungslose Zusammenarbeit. Und zuletzt besteht weiter die Hoffnung, dass es im kommenden Jahr auch „Mieteinnahmen“ von einem Storchenpaar im Hangkamp gibt, nachdem es in diesem Frühjahr endlich fast geklapp(er)t hätte.
Über weiterhin guten Zuspruch freuten sich auch die beiden anderen Untergruppen des Heimatvereins. DieRadler traten wieder ordentlich in die Pedale und im Plattdeutschen Krink (organisiert von Bernhard Streffer und Gertrud Prinz) gab es Andektoten und Vertellkes am laufenden Band! Guet goan!
Zum Abschluss einer kurzweiligen Versammlung dankte der HVD allen, die sich im Verein einbringen, um das Dorf bunt und lebendig zu gestalten. Anm. d. Red.: Der größte Dank sollte aber vor allem an den Vorstand gehen, der sich aktiv darum bemüht, ein Jahresprogramm für alle Altersklassen auf die Beine zu stellen!
Fotos/Text: B. Brüggenthies