Liesborn (mw). Der Tag des offenen Denkmals steht in diesem Jahr unter dem Motto „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“.
Scheinbar aus Stein schien die ursprünglich grau gestrichene Holztreppe zu sein, die zu den Privatgemächern von Abt Gregor Waltmann führte. Darin und in vielen anderen Details der Architektur und Ausstattung des barocken Abteigebäudes drückt sich das Repräsentations-
bedürfnis von Abt Gregor Waltmann aus.
Zu den umfangreiche Barockisierungsmaßnahmen, die Abt Gregor Waltmann (1698-1739) durchführen ließ, gehörte auch der Neubau der Abtsresidenz. In den Jahren 1725 bis 1735, nachdem der Abt bereits den Ostflügel, die Kirche und Wirtschaftsgebäude erneuert hatte, ließ er den Südflügel errichten. Wer hier den Treppenaufgang in die privaten Gemächer des Abtes im Obergeschoss nutzte, musste unweigerlich an den zwei Treppenhauswächtern vorbei. Diese „Wilden Männer“, dem Waltmannschen Familienwappens entlehnt, befinden sich noch heute an ihrem ursprünglichen Platz als Teil der alten Treppe an den Treppengeländern. Während der wilde Mann am Fuß der Treppe seine Keule nach unten hält, wirkt der zweite Waldmann auf dem Treppenabsatz in der Mitte bedrohlicher, weil er seine Keule erhoben hat, als wolle er damit zum Schlag ausholen.
Quelle: Museum Abtei Liesborn