Wadersloh (mw/bb). Am Donnerstagabend fand die letzte Sitzung des Bau-, Planungs- und Strukturausschusses der aktuellen Legislaturperiode im Ratsaal statt. Auf der Agenda standen dabei u.a die Erweiterung des LIDL-Markts in Wadersloh und eine Änderung des Bebauungsplans an der Augustin-Wibbelt-Straße.
Nachverdichtung „Osthusener Straße“
Unter dem TOP 4 wurde die Nachverdichtung der Osthusener Straße thematisiert. Dazu stellte das Planungsbüro WoltersPartner die Durchführung vor. Auf dem Plangebiet, das bisher als Garten genutzt wird, sollen Wohnbaugrundstücke für Einfamilienhäuser mit maximal je zwei Wohneinheiten entstehen. Aufgrund der Nähe zum Schienennetz der WLE ist u.a der Bau einer Schallschutzwand geplant. Die Erschließung würde von der Osthusener Straße erfolgen. Die Bebauung selbst soll an das Baugebiet Kirchhusen angelehnt sein. Aus der Politik kam der Wunsch nach einem Fußweg zu dem nahegelegenen Verbrauchermarkt K+K. Berücksichtigt werden müsse künftig auch die mögliche Reaktivierung des Personen-Nahverkehrs auf der WLE-Strecke. Der Entwurf für die Aufstellung und Offenlage des Bebauungsplans wurde in der Sitzung einstimmig beschlossen. Weiter beraten wird noch im Hauptausschuss (23. September) und im Rat (28.10.).
Erweiterung LIDL-Markt Wadersloh
Das Planungsbüro Drees & Huesmann stellte in der Sitzung den aktuellen Stand der Bauvorhabens zur Erweiterung des LIDL-Markts am Poßkamp. Zuvor waren Anregungen und Bedenken von Anwohnern eingegangen. Der Markt liegt in einem Mischgebiet. Eine Erweiterung auf 960 qm von bisher 795 qm ist vorgesehen am bisherigen Standort. Bei dem ungewöhnlichen Bauvorhaben wurde vorab ein Gutachten erstellt.
Architektonisch wird sich der Bau nicht stark verändern, soll jedoch modernisiert werden und technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Die 8 Meter Höhe des Baus bleibt bestehen. Aus der Beteiligung hatten sich Anregungen und Bedenken ergeben, die eine Abwägung des Planungsbüros erforderlich machte. Dabei ging es beispielsweise um Geräuschimmissionen. Das Planungsbüro hatte den Entwurf noch einmal aktualisiert. Bei den Lärmwerten bleibe man in dem Mischgebiet unter den durchschnittlichen planungsrechtlichen Lärmpegeln für Wohngebiete, berichtete das Planungsbüro. Entfernt werden soll ferner die bestehende Bretterwand westlich zu Zu- und Ausfahrt, um Sichteinschränkungen zu vermeiden.
Zu den Wünschen der Anwohner zählte u.a der Verzicht auf den Einsatz der Abfallpresse, Rückbau der Kühlaggregate, Abschalten der Motoren der Lastwagen beim Be- und Entladen oder auch die Limitierung der Betriebszeiten (6.30 bis 21.30 Uhr an Werktagen). Warenanlieferungen sollen von 6-22 Uhr stattfinden. Über die Punkte entscheidet der Betreiber. Weiter beraten wird im Hauptausschuss (23. September), endgültig entschieden wird im Rat am 28. Oktober.
Investor plant Bebauung an der August-Wibbelt-Straße
Auf der Freifläche an der Augustin-Wibbelt-Straße, die als „Festwiese“ genutzt wurde und an denen das ehemalige RHL-Gelände anschließt, soll eine Wohnbebauung (zweigeschossiges Mehrfamilienhaus) erfolgen. Am Südrand ist eine eingeschossige Bebauung vorgesehen. Aufgrund der Nähe zu den Bahngleisen wird auch hier ein Lärmschutzwall errichtet werden müssen, so die Planer von WoltersPartner. Eine Artenschutzprüfung hatte Mehlschwalbennester vor Ort festgestellt. Hier muss noch eine vertiefende Prüfung erfolgen. Ein Abstimmung mit der Naturschutzbehörde ist in Vorbereitung. Das Lärmgutachten befindet sich noch in Bearbeitung und wird sich auch mit der angrenzenden WLE-Strecke auseinandersetzen. Ein künftiger Haltepunkt könnte weiterhin realisiert werden. Das Gutachten soll voraussichtlich zum Hauptausschuss feststellen. Mit dem Bau der Wohnhäuser gäbe es keine Möglichkeit mehr für den Bau von Lebensmittelnahversorgern auf dem Gelände der ehem. RHL. Die Fläche sei aber ohnehin möglicherweise nicht ausreichend groß für einen Investor.
Sanierung des Schulhofs Liesborn
Über diesen Punkt hat MW bereits am 19. August aus dem Ausschuss für Schule, Kultur und Sport berichtet. Hier nachlesen.
Erweiterung der Kita „Flohzirkus“
Weitere 30.000 Euro an Kosten fallen für die Erweiterung an, berichtete Bürgermeister Thegelkamp. Die Verwaltung hatte gemeinsam mit den Architekten nach Einsparpotentialen gesucht und schlägt eine Flachdachkonstruktion anstatt des bisher geplanten Walmdachkonstruktion vor. Fragen aus Ausschuss betrafen mögliche Folgekosten und Möglichkeit zur Installation einer PV-Anlage. Letzteres werde noch geprüft, sagte Verwaltungsmitarbeiter Stefan Schnitker. Der Bauantrag soll Zeitnah eingereicht werden. Die Baumaßnahmen soll 8 Monate dauern und bis zum Sommer 2021 fertiggestellt sein. Die Beschlussvorlage wurde einstimmig angenommen.
FDP wünscht sich Sanierung des Wanderwegs am Mühlenweg
Rund 25.000 Euro könnte die Sanierung des Wanderwegs vom Mühlenweg 1 zur Kreuzung Am Schloss kosten. In ihrem Antrag verweist die FDP auf den maroden Ist-Zustand des Gehwegs des stark frequentierten Wanderwegs. Gemeindemitarbeiter Boris Krumtünger erläuterte die Situation. Die Fahrbahnbreite entspricht denen eines Wirtschaftswegs. Mögliche Lösungen wären ein Hochbord oder Rundbord. Die Verwaltung möchte noch den Unterbau überprüfen und bereitet einen Vorschlag vor. Der neue Beschlussvorschlag sieht vor, dass der Weg gebaut wird. Die Verwaltung wird zeitnah Alternativen prüfen und vorstellen.
Ende der Echtzeit-Berichterstattung um 18.20 Uhr.