Wadersloh/Diestedde/Liesborn (mw/bb). Bei der 31. Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport standen am Mittwochabend wieder viele Zukunftsthemen auf der Agenda der Politik. Wie sieht die Entwicklung der Schülerzahlen aus? Welche Sanierungsmaßnahmen wurden in den Sommerferien ergriffen? Wie schreitet die Digitalisierung voran? Antworten auf diese Fragen gab es am Abend im Ratsaal.
Eröffnet wurde die 31. Sitzung bereits kurz zuvor mit der Einweihung des „Steintors“ in Liesborn (MW berichtete). Im Rathaus stand nach dem kulturellen Termin dann vor allem das Thema Schule und Bildung auf der Tagesordnung. Punkt 4 der Tagesordnung befasste sich dabei mit der Sekundarschule als Schule des Gemeinsamen Lernens. Unter dieser Begrifflichkeit ist der Unterricht für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf. Das Schulamt des Kreises stellte die Sekundarschule Wadersloh in dieser Sache im vergangenen Jahr ruhend. Die Gesamtschule Oelde wäre in diesem Fall die nächstmögliche Schule des Gemeinsamen Lernens. Derzeit haben drei Schüler*Innen konkreten Unterstützungsbedarf, sodass die Sekundarschule ab diesem Schuljahr das Angebot wieder aufgenommen hat.
Schulstatistiken: Wadersloher Schulen sind gut aufgestellt
Die Schulstatistiken für Wadersloh stellte Dezernent Elmar Ahlke vor. Ursprünglich sollten die Zahlen bereits im Frühjahr vorgestellt werden. Bedingt durch Corona erfolgte die Bekanntmachung nun etwas verspätet. Ahlke macht aber deutlich, dass es zum neuen Schuljahr keine großen Abweichungen gäbe. Im Schuljahr 2019/2020 besuchten 473 (99 Fahrschüler) die Schulen des Grundschulverbunds (21 Klassen). Die Sekundarschule zählte in ihren 19 Klassen 506 Schülerinnen und Schüler (davon), das Gymnasium Johanneum wurde von 624 Schülern besucht (davon 345 aus Wadersloh, 409 Fahrschüler). Die Anmeldungen blieben weitestgehend stabil. Anhand der Geburtenzahlen wird für den Grundschulverbund zwischen 105 (2021/22) bis 126 (2025/26) Schülern gerechnet. Nur der Jahrgang für das Schuljahr 2023/24 könnte mit 94 Schülern etwas schwächer aufgestellt sein.
Auch bei der Zahl der Auspendler wurden nahezu unveränderte Werte festgestellt. In diesem Zusammenhang sprach Elmar Ahlke ein Kompliment an die Wadersloher Schulen aus, da man dem Zuspruch zufolge wohl einen guten Ruf hat. Deutlich höher sei die Zahl der Einpendler mit rund 30 Prozent Anteil an der Gesamtschülerschaft.
Schule für Musik hat Corona-Herausforderung gemeistert
Ein weiterer Tagesordnungspunkt bildete in diesem Zusammenhang auch die aktuelle Situation der Schule für Musik im Kreis Warendorf. Aufgrund der Corona-Pandemie habe sich das Anmeldeverfahren für JeKits II-Programm etwas verzögert. Die Herausforderung durch Corona wurde aber anscheinend gut gemeistert, wie Rathausmitarbeiter Guido Bierwagen verkünden konnte: 45 Anmeldungen lägen für das aktuelle Schuljahr vor – Die Zahl ist gleichauf mit dem Vorjahr. Die bisherigen Rückmeldungen waren positiv. Auffallend hoch war der Trend zum Musikinstrument Gitarre. Die Corona-Vorgaben werden allesamt erfüllt, hieß es in dem Bericht.
Schulhofsanierungen sind in Kürze abgeschlossen
Die Modernisierungsmaßnahmen des Schulhofs in Diestedde wird für den Haushalt 2021 eingeplant. Darunter würde u.a. auch die Erneuerung der großen Asphaltfläche fallen. Etwas weiter sind die Baumaßnahmen der Toilettenanlagen. Hier wurde in Diestedde kurz vor den Sommerferien begonnen. Derzeit finden u.a. noch Fliesenarbeiten und das Anbringen der Trennwände statt. Voraussichtlich Mitte September soll die Fertigstellung erfolgen. Bis dahin wird noch ein WC-Wagen vor Ort zur Verfügung stehen.
In Liesborn wurden die neuen Außenspielgeräte auf dem Schulhof durch die Fa. Spielbetrieb bereits Ende April fertiggestellt. Stellenweise ist der Schulhof aber noch marode. Die schadhaften Stellen wurden vorerst mit Schotter geschlossen. Zusätzliche Baukosten in Höhe von 40.000 Euro wird die Sanierung kosten. Umgesetzt werden soll die Baumaßnahme in den Osterferien 2021. Die sanitären Anlagen der Grundschule Liesborn wurden bereits Anfang 2020 fertiggestellt.
Die FWG hatte zudem bereits im November 2019 einen Antrag gestellt, Wetterschutzanlagen an den Bushaltestellen der Sekundarschule zu installieren. Andrea Goß (FWG) erläuterte die Planungen, deren Ursprung im Jugendforum liegt. Demnach fehle es an Unterstellmöglichkeiten als Regen- und Sonnenschutz. Hannelie Böcker-Riese (CDU) äußerte Bedenken hinsichtlich der Tiefe der Bordsteine. Die Maßnahme wäre mit hohen Kosten verbunden und solle zunächst bautechnisch untersucht werden. Andrea Goß sah auch in der Überdachung der Fahrradständer eine Option. Sekundarschulleiter Dr. Rainer Großbröhmer teilte mit, dass es bei Hitze derzeit keine Beschwerden gebe. Grundsätzlich sei der Platz vorhanden. Allerdings könnte es für einfahrende Busse Einschränkungen bei der Sicht geben. Olaf Smyczek (SPD) versprach, dass man die Schüler nicht im Regen stehen lassen werde. Diskutiert und entschieden wird im Jahr 2021. Im Haushaltsplan 2020 waren keine Mittel für Wetterschutzanlagen vorgesehen.
Weitere Förderprogramme für Digitalisierung
Das Land NRW hat zwei neue Förderprogramme aufgelegt, berichtete Rathausmitarbeiter Guido Bierwagen. Dabei handelt es sich zum einen um die Sofortausstattung für sozial benachteiligte Schüler (Laptops, Tablets) in Höhe von 53.000 Euro sowie eine Förderung für die Anschaffung von dienstlichen Endgeräten für Lehrkräfte in Höhe von 38.500 Euro. Beide Förderungen sollen in Anspruch genommen werden für die Schulstandorte in der Gemeinde. Angeschafft werden sollen Tablet-Computer, da hier bereits Konzepte erarbeitet wurden. Wartung und Support sind nicht förderfähig. Die Einrichtung müsste bis Jahresende abgeschlossen. Man rechnet durch Corona mit rund 8 Wochen Lieferzeit.