Wadersloh (mw/bb). Für alle stellt die Corona-Pandedmie eine große Belastung dar. Für die Senioren ist die Kontaktbeschränkung eine besonderes große Belastung. Seit Monaten ist Besuch nur eingeschränkt möglich, über Wochen sogar gänzlich unmöglich. Für die Pflegekräfte in den heimischen Seniorenheimen war die Zeit nach dem Lockdown eine große Herausforderung. Wie kann man der Vereinsamung entgegenwirken, wenn die Angehörigen nicht zu Besuch kommen können? Im Seniorenheim St. Josef wurde mittlerweile eine Coronakonforme Lösung gefunden, die zumindest wieder kurze Familienbesuche ermöglichen.
Keine 24 Stunden ist die frohe Kunde alt, die vor allem die Heimleitung erfreut und stolz macht: Das Seniorenheim St. Josef in Wadersloh ist Covid-19-frei. Auf Anordnung des Gesundheitsamt wurden alle Bewohner und das Personal getestet. Das Ergebnis erfreut, denn es zeitgt, dass sich alle an die Regeln gehalten haben. Auch das Personal musste zum Schutz Hochrisikogruppen einige soziale Entbehrungen in Kauf nehmen. Unter strengen Auflagen ist seit Kurzem wieder der persönliche Kontakt der Heimbewohner zu den Angehörigen möglich. In einem Pavillionzelt vor dem Gebäude kann seit Muttertag maximal für 30 Minuten vorangemeldeter Besuch vorbeikommen. Bewohner und Gäste sind dabei durch eine Trennwand geschützt. Für die Bewohnerinnen und Bewohner stellte die soziale Distanz zu den Liebsten eine enorme Belastung dar. In dem Zelt sind die 30 Minuten mit Freunden und Familie daher eine sehr kostbare Zeit. Die Bewohner sind dankbar für ein wenig Normalität.
Aus Dankbarkeit gestalten die Senioren kleine Glücksteine, die jeder Besucher bei seiner Stippvisite gegen den Corona-Koller mit nachhause nehmen kann. In Gedanken ist man so auch zum Teil bei den Angehörigen im Seniorenheim. Steine verbinden – auf verschiedene Art und Weise. Die Corona-Situation ist noch immer allgegenwärtig, doch mit den modernen Möglichkeiten ist zumindest etwas persönlicher Kontakt wieder möglich. Die Freude darüber ist groß bei den Heimbewohnern. Vor einigen Wochen übergab Martin Neitemeier von der Bürgerstiftung Wadersloh dem Seniorenheims ausserdem zwei ausrangierte Tablet-Computer, so dass die Senioren via Video-Anruf eine Verbundung zur Außenwelt aufbauen können und nicht nur die Telefonstimme hören, sondern auch die Gesichter von Kindern und Enkeln sehen können.
Fotos/Text: B. Brüggenthies