Diestedde (mw/bb). Rumms! Dieses Großevent hatte es wirklich in sich und sprengte wohl alle Erwartungen! Bei allerschönstem Sommerwetter wurde der Maifeiertag für Freizeitaktivitäten rund ums Rad gerne genutzt, aber wohl kaum jemand hätte damit gerechnet, wie gut die Jubiläumsfeier der „Erntekapitäne“ in Diestedde angenommen wird. Auch die Veranstalter selbst nicht: Glücklicherweise wurden im Laufe der Woche noch kistenweise Wasser nachgeordert, denn nicht nur die Neugierde auf das Event auf dem Hof Schulze Frielinghaus war groß, sondern auch der Durst der mehr als tausend Gäste im Laufe des Feiertags.

Ein großes Banner und ein Claas Lexion begrüßten in der Hofeinfahrt die ankommenden Gäste von nah und fern. Zum ersten Mal feierten die sogenannten „Erntekapitäne“ Geburtstag – und das gleich mit einem ganzen Dorf (und gefühlt allen Nachbarorten)! Zum zehnjährigen Bestehen der technikverliebten Truppe wurde der Hof Schulze Frielinghaus am Mühlenweg zum 1. Mai-Mittelpunkt rund um das Landleben und bot generationsübergreifende Begeisterung für Mähdrescher und Co.! „Das ist ja fast schon wie ein Schützenfest hier“, sagte ein begeisterter junger Mann, der mit seinem gesamten Freundeskreis samt Bollerwagen einen Zwischenstopp einlegte.

Wie bei der Ernte kommt es auch beim Feiern auf die Details an und davon gab es reichlich: Vom schattenspendenden Fallschirm über der improvisierten Freiluftbühne, auf der die Band „Millrock“ und eine Blaskapelle (eine kleine Abordnung des Blasorchesters Diestedde) rockten und aufspielten, bis hin zu zusätzlichen Parkplätzen auf dem Acker beim Nachbarn: Hier hatten echte Profis das Heft in der Hand. Fast ein Jahr lang planten die „Erntekapitäne“ das Jubiläumsfest und das merkte man an dem reibungslosen Ablauf. Familienfreundlich bis ins kleinste Zahnrad, erwartete die Besucherinnen und Besucher ein großer Spieleparcours mit landwirtschaftlichem Bezug: zielgenaues Baggern, Trecker-Wippe, Fußball-Dart und Schraubenkasten-Präzision. Die Hofhallen verwandelten sich in ein kühles Spieleparadies, die Kinder sprangen auf den Hüpfburgen um die Wette und eine Ausstellung historischer Erntemaschinen ließ nicht nur Kinderaugen glänzen. Zu Stärkung gab es gleich mehrere Getränkestationen, Imbisstände und sogar eine überdachte Cafeteria. So kam jeder auf seine kulinarischen Kosten.

Besonders bewegend war aber auch ein anderes Detail am Rande der Veranstaltung: Ein großformatiges Porträtfoto von Aloys Knubel auf dem Fahrersitz seines frisch reparierten, knallroten Oldtimer-Treckers war eine liebevolle Erinnerung an das 2024 verstorbene Gründungsmitglied. Sein Sohn Stefan Knubel hatte die letzten Wochen sogar den Motor ausgebaut und startklar gemacht, damit der rote Trecker als liebevolle Hommage an den Ur-Erntekapitän Teil des Jubiläumsfestes sein konnte.

Es wurde gelacht, ausgetauscht, gestaunt und angestoßen: Mit Gestensaft aus regionaler Produktion (Hohenfelder), versteht sich. Alle feierten gemeinsam das, was auch die „Erntekapitäne“ seit einem Jahrzehnt ausmacht: Freundschaft, Bodenständigkeit, Liebe zum Landleben und nicht zuletzt die Freude an großen Erntemaschinen.

Ein dreifaches „Schneid ab!“ auf die Erntekapitäne – auf die nächsten zehn Jahre!