Wadersloh (mw/bb). Es war ein emotionaler Abschied und zugleich ein freudiger Neubeginn. Ein allerletztes Mal verließen die Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr des Löschzugs Wadersloh am frühen Sonntagnachmittag die großen Tore des Feuerwehrgerätehauses an der Langenberger Straße. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Feuerwehrleute die Fahnen bereits eingeholt und machten sich auf den Weg zum neuen Feuerwehr-Domizil an der Boschstraße. Vorausgegangen war eine langjähriger Planungs- und Bauphase, die mit dem finalen Einzug der Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr nun ihr Ende gefunden hat. Mit einem Festumzug erfolgte am Sonntag der endgültige Umzug, der von rund 300 Feuerwehrleuten, Fanfarencorps und Feuerwehrkapelle, Familien und Freunden begleitet wurde.
Ein neues Kapitel in der Geschichte des Wadersloher Löschzugs beginnt. Kollektiv nahm man Abschied. Ralf Stuckenschnieder, langjähriger Zugführer (bis 2021) blickte in einer bewegenden Ansprache nochmal zurück auf die unzähligen Momente mit dem bisherigen Feurewehrhauptquartier in Wadersloh. Unter den Gästen waren dabei auch Helmut Rudolph, Paul Bernzen und Heinz Hermann Duffe von der Ehrenabteilung. Sie waren bereits beim Einzug vor fast 60 Jahren Teil der Feuerwehr und verfolgten mit Spannung den letzten Einsatztag des altehrwürdigen Feuerwehrgerätehauses, das am 28. August 1965 mit 36 Kameraden bezogen wurde. Während der damalige Bau noch größtenteils mit Eigenmitteln finanziert werden konnte, ist die neue Zentrale der Feuerwehr mit Baukosten von rund 5,3 Mio. Euro ein ganz anderes Schwergewicht. Doch dafür bietet das neue Feuerwehrgerätehaus auch deutlich mehr Möglichkeiten, um die ehrenamtliche Arbeit der Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zu erleichtern.
Neubau ist eine echte Teamleistung und würdigt Arbeit der Feuerwehrleute in der gesamten Gemeinde
Am neuen Feuerwehrgerätehaus erfolgte die Ankunft der Fahrzeuge im Gefolge der Festumzugsteilnehmenden. Mit dem Hissen der Fahnen am Neubau endete der Festumzug von Pfarrheim über den bisherigen Standort zum neuen Gebäude. Auf dem Weg durch das Dorf verfolgten die Passanten das wohl einzigartige Ereignis. Viele Wadersloherinnen und Wadersloher konnten in den letzten Monaten die Fortschritte am Baum Gewerbegebiet Krummer Weg / Dieselstraße verfolgen. Mittendrin und nahezu täglich vor Ort: Zugführer Boris Molitor. Mit großer Hingabe setzte er sich für den Neubau ein. Wie auch bei den Einsätzen – so war auch das neue Feuerwehrgerätehaus eine echte Teamleistung. An erster Stelle dankte Molitor seine Frau und seinen Kindern für die jahrelange Geduld während des Neubaus. Unisono bekräftigten Feuerwehrleiter Michael Linnemann und Bürgermeister Thegelkamp die außergewöhnliche Leistung und den Einsatz von Boris Molitor beim Bau des Millionenprojekts.
Das Zusammenspiel zwischen Feuerwehr, Gemeindeverwaltung, Politik und Architekt Raimund Heitmann sowie allen am Bau beteiligten Firmen lief reibungslos: „Auch das beste Gerätehaus hilft wenig, wenn es nicht Menschen gibt, die sich mit aller Kraft für die gute Sache einsetzen. So ist der Bau dieses Hauses vor allem mit der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit von vielen verschiedenen Beteiligten erfolgreich zum Abschluss gebracht worden“, zeigte sich Bürgermeister Christian Thegelkamp erfreut über den Abschluss des Großprojekts. Einmal mehr habe sich eine baubegleitende Arbeitsgruppe bewährt, um den Bau erfolgreich umsetzen zu können. „Das neue Feuerwehrgerätehaus ist für unsere Gemeinde ein echter Quantensprung“, zeigte sich Waderslohs 1. Bürger überzeugt. „Der Standort ist im Hinblick auf die Hilfsfristen gut gewählt, die Raumorganisation ist stimmig und die technische Ausstattung topmodern.“
Am Sonntag (21. April) feierten die Kameradinnen und Kameraden den Neubau und den Umzug zunächst im kleinen Kreise. Am 1. September 2024 findet dann ein großer „Tag der offenen Tür“ mit viel Programm statt, bei dem sich auch die Öffentlichkeit ein Bild von dem neuen Feuerwehrgerätehaus machen kann.
Bildergalerie: Abschied vom alten Standort und Festumzug zum neuen Feuerwehrgerätehaus
Fotos/Text/Video: B. Brüggenthies
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