Liesborn (mw/bb). „Das war ja ganz fantastisch!“ – An dieser Stellte könnte die Konzertkritik des Silvesterkonzerts der „Liesborner Museumskonzerte“ eigentlich schon beendet sein, fasst dieses Zitat einer Konzertbesucherin doch prägnant zusammen, was es am Silvestersonntagabend im Refektorium des Museums Abtei Liesborn zu sehen, vor allem aber auch zu hören gab. Der Komponist und Pianist Benyamin Nuss überraschte mit einem vielseitigen Konzertprogramm und untermauerte, warum er weltweit für sein Spiel geschätzt wird.
Würde man das Silvesterkonzert mit „Netflix“ vergleichen, so würde man nicht drumherum kommen, dass am Konzertabend ein Blockbuster nach dem anderen folgte. Mal romantisch, mal dramatisch. Immer technisch perfekt, emotional herausfordernd und bis zur allerletzten Minute spannend: Benyamin Nuss spielte ohne Notenblätter derart virtuos, dass immer wieder ein bewunderndes Raunen durch das Publikum im ausverkauften Konzertsaal ging. Filigran wanderten die beiden Hände immer wieder über die Klaviatur. Der Künstler selbst war hoch konzentriert und er sei– so sagte er in seiner Moderation – hocherfreut, dass das Konzert so gut besucht ist. Seiner Liebe zu den Komponisten der Romantik und der Kultur Japans, insbesondere der Videospiele setze Nuss am Abend ein musikalisches Denkmal.
Wussten schon die Klassiker mit unglaublichen Klängen zu überzeugen, so unterstrich der Pianist mit seinen eigenen Kompositionen, die er als musikalischen Spaziergang durch die Metropole Tokio inszenierte, und Werken des japanischen…