Wadersloh (mw/bb). Ein halbes Jahrhundert in einem Handwerksberuf tätig zu sein, ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Bernhard Schniederjohann hat es geschafft! Mit Leib und Seele schlägt das Herz des Friseurmeisters für seinen Familienbetrieb „Salon Schniederjohann“ am Freudenberg. Am Montag ehrte die Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf und die Friseur-Innung Warendorf den Wadersloher mit der Verleihung des „Goldenen Meisterbriefs“.
Obermeister Christian Günnewig von der Friseur-Innung und Ann-Kristin Erdmann freuten sich, dass das Handwerk in Wadersloh „goldenen Boden“ hat. Seit 1902 steht der Name „Schniederjohann“ in 4. Generation für das Friseurhandwerk in Wadersloh. Bernhard Schniederjohann hatte am 14. August 1972 die Meisterprüfung im Friseurhandwerk vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Bielefeld abgelegt. Bis heute unterstützt der Friseurmeister den Betrieb am Freudenberg – ganz zur Freude der Stammkunden, die seit Jahrzehnten bei Schniederjohann in guten Händen sind.
Mit der erfolgreichen Meisterprüfung übernahm der Goldjubilar schon früh Verantwortung bei der Weiterführung des elterlichen Friseursalons. Nach dem frühen Tod des Vaters wurde der Betrieb zunächst ohne Meister fortgeführt. Nach seiner Ausbildung im Salon Pospich in Lippstadt (1966-1969) und einem weiteren Gesellenjahr, zog es Schniederjohann beruflich zunächst nach Gütersloh, wo er bis 1972 im Biosthetiksalon Dütz tätig war und dort auch seine spätere Frau Doris kennenlernte.

Per Sondergenehmigung folgte die Zulassung zur Meisterprüfung und der Besuch der Friseurfachschule Schnitzer (Wiedenbrück) im Frühjahr und Sommer 1972. Mit gerade einmal 20 Lebensjahren erwarb Bernhard Schniederjohann den Meisterbrief. Noch im selben Jahr folgte der Einstieg in den elterlichen Betrieb, der nach größerem Neubau 1977 auf die heutige Seite des Freudenbergs umzog. Mit Tochter Mareike (nach ihrer Meisterprüfung seit 2004 Mitarbeiterin im Salon) wird die Friseur-Tradition in der Familie Schniederjohann bis heute weitergeführt. Künftig mit einer weiteren wichtigen Urkunde an den Wänden des Salons: Der Goldene Meisterbrief steht nicht nur für die gelebte Leidenschaft für das Handwerk, sondern auch für Verantwortung. Acht Auszubildende lernten das Friseurhandwerk in dem Meisterbetrieb. Heute besteht das Team aus den drei Familienmitgliedern und drei Mitarbeiterinnen in Teilzeit. „Sie haben die Voraussetzungen für einen guten Handwerksmeister in den zurückliegenden 50 Jahren wirklich meisterhaft erfüllt. Der goldene Meisterbrief ist eine sichtbare Anerkennung für Ihre vorblidliche Tätigkeit im Handwerk, vor allem aber auch Ausdruck unseres Dankes für die dem Friseur-Handwerk gehaltene Treue“, gratulierte Christian Günnewig.
Fotos/Text: mw/bb.