Wadersloh (mw/bb). Eine kleine Geste mit großer Wirkung: Die Erstklässlerin Pia Holtrup (6) aus Wadersloh sprach mit ihrer Mama Julia über den Krieg in der Ukraine und ebschloss, dass sie den schutzsuchenden Familien helfen möchte. Ursprünglich wollte sie ihr Taschengeld für den guten Zweck spenden, doch dann kam der Sechsjährigen noch eine viel bessere Idee: Mit dem Verkauf von Friedenslichtern sammelte sie 555 Euro für die Ukraine-Hilfe und zeigt damit eindrucksvoll, dass Solidarität und Nächstenliebe kein Alter kennt.
Auf einer Postkarte in einem Körbchen voller Friedenslichter hatte Pia aufgeschrieben, warum sie mit dem Verzieren und dem Verkauf gegen eine Spende der Kerzen begonnen hat: „Meine Mama hat mir von dem Krieg in der Ukraine erzählt und dass viele Menschen aus ihrem Land fliehen. Wir haben auch einige geflüchtete Kinder auf der Schule und möchten ihnen helfen, indem wir diese Friedenslichter herstellen und verkaufen. Das komplette Geld werde ich dann spenden und in vielen Haushalten leuchtet ein Licht für den Frieden“, so Pia.
Gemeinsam mit ihrer Mama Julia und Oma Anne sowie Glücksbringerpinguin „Pingie“ nahm das Mehrgenerationenprojekt dann seinen Lauf: In drei Einrichtungen (Dom-Apotheke Wadersloh, Fußpflege Frische in Walibo und der Physiotherapiepraxis Juppe in Wadersloh) wurden Kerzenkörbchen mit der Spendenbitte aufgestellt. Via WhatsApp-Status wurde auf die Aktion aufmerksam gemacht und innerhalb kürzester Zeit musste die Friedenslicht-Werkstatt der Holtrups schon Nachschub herstellen, denn die Lichter waren ratzfatz ausverkauft! Rund 160 Friedenslichter leuchten seitdem in den Haushalten und flackern für Nächstenliebe und Frieden in der Welt.
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir so viele Menschen erreichen und eine große Spendensumme zusammenbekommen“, freute sich die Grundschülerin über den Erfolg der Aktion. 555 Euro erzielte der Verkauf der Friedenslichter. Das Geld kommt dem Verein „be-Ukraine“ zugute, der sich für die Beschaffung von Hilfsgütern und die Nachbetreuung vor Ort von Schutzsuchenden aus dem Kriegsgebiet kümmert. „Ich bin wirklich begeistert, was du aus der ursprünglichen Idee mit dem Taschengeld gemacht hast. Du bist ein echtes Vorbild für andere. Danke an dich und deine Familie für diesen tollen Einsatz“, so Benedikt Brüggenthies, Koordinator von be-Ukraine e.V. in Wadersloh.
Fotos/Text: Brüggenthies