Münster (pbm/al). Impulse aus dem Synodalen Weg, dem aktuell laufenden großen Gesprächsprozess der katholischen Kirche in Deutschland, standen auf der Tagesordnung bei der jüngsten Sitzung des Diözesanrats im Bistum Münster. Dieser fand am 7. Mai als Videokonferenz statt.
Dabei berichtete Prof. Thomas Söding aus dem Synodalen Weg. Der Theologe arbeitet dort im Forum „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“ mit. Dessen Überlegungen brachte er in den Diözesanrat ein. Die Mitglieder diskutierten darüber in Arbeitsgruppen. Deren Rückmeldungen wird Söding in den weiteren Gesprächsprozess mitnehmen.
Wie er sich den Umgang mit der „Römischen Erklärung zur Segnung homosexueller Partnerschaften“ im Bistum Münster wünscht, dazu äußerte sich während der Sitzung Bischof Dr. Felix Genn. Er stellte es als Herausforderung für Christen dar, „klar zu sein in den Prinzipien und zugleich Brücken zu schlagen zu den Menschen.“
In diesem Sinne dürfe man Menschen nicht ablehnen oder ihnen seelsorgliche Begleitung verweigern, weil sie in homosexuellen Partnerschaften leben. Der Einsatz für die christliche Ehe und Familie sei damit vereinbar. Genn betonte außerdem sein Vertrauen in die Seelsorgerinnen und Seelsorger seines Bistums, „dass sie jederzeit gut mit den Menschen umgehen.“ Ebenso bestärkte er seine Absicht, den Umgang mit homosexuellen Paaren im Vatikan ebenso zu thematisieren wie beim Synodalen Weg.
Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung war die Frage der Synodalität in den Gremien des Bistums. Dabei geht es konkret darum, wie die verschiedenen Räte ihren Austausch und ihre Zusammenarbeit untereinander und mit der Bistumsleitung wechselseitig verbessern können. Hierzu brachte Pastoralreferent Hendrik Werbick einen inhaltlichen Impuls ein. Der Diözesanrat entschied sich, dieses Thema bei seiner nächsten Sitzung zu vertiefen.
Der Diözesanrat ist das oberste synodale Mitwirkungsgremium. Durch ihn nehmen die Gläubigen des Bistums an der Leitung des Bistums durch den Bischof teil. Aus den vielen Feldern kirchlicher Arbeit kommen hier Vertreterinnen und Vertreter zusammen, um an den zentralen Entscheidungen im Bistum mitzuwirken, um den Bischof zu beraten.
Quelle: Pressemitteilung Bischöfliche Pressestelle, Anke Lucht