Liesborn (mw/pm). Trotz des Lockdowns geht die Arbeit hinter den verschlossenen Türen des Museums weiter. Diese Woche hat die Kreuzsammlung eine Erweiterung durch drei neue Kunstwerke erfahren, die das Museum aus dem Kunsthandel erworben hat.
„Salvation“ lautet der Titel der Arbeit von Tommy Hollenstein aus dem Jahr 2007. Der Künstler lebt und arbeitet in Los Angeles. Tommy Hollenstein ist seit einem Fahrradunfall im Jahr 1985, bei dem er sich das Genick brach, an Armen und Beinen gelähmt. Für die Entstehung seiner Gemälde benutzt er die Räder seines Rollstuhls, was an den Reifenabdrücken im Farbauftrag sichtbar wird. Rechts und links neben dem roten Kreuz in der Mitte befinden sich zwei schwarze Kreuze, die man erst bei näherer Betrachtung entdeckt.
Tina Kämpe (*1985) schuf 2010 die Arbeit „Du Champs“. Sie zeigt einen entblößten männlichen Oberkörper mit kreuzförmiger Brustbehaarung. Das Ölgemälde befand sich vormals in der SØ R Rusche Sammlung Oelde/Berlin.
Ab sofort ist auch Jonathan Meese (*1970 Tokio) mit einer Arbeit in der Liesborner Kreuzsammlung vertreten. Es handelt sich bei dem Objekt um ein aus zwei Holzlatten zusammengenageltes Kreuz mit handschriftlichen Zusätzen. Es trägt den rätselhaften Titel „Waffenmutter Nährsepp“. Weitere Aufschriften lauten „Bayreuth erscheine“ und „Oberforstamt Lindwurm“. Das Werk wirft mehr Fragen auf als es Antworten gibt. Ist es eher als Provokation zu verstehen oder muss es mit einem Augenzwinkern gedeutet werden?
Fotos: Museum Abtei Liesborn