Oelde-Stromberg (mw/bb). Was für eine Hitze! Ausgerechnet am 20. Juni, dem kalendarischen Sommerbeginn, meint es die Sonne wieder mal besonders gut mit uns. Das Sonnenlicht kurbelt die Vitamin D-Produktion gehörig an und mit Sicherheit ist auch der ein oder andere Sonnenbrand vorprogrammiert (Anm. d. Red.: Der Autor dieser Zeilen spricht aus eigener Erfahrung). Eine schöne Abkühlung wäre jetzt genau das Richtige. Zum Glück gibt es das Freibad im Gaßbachtal in Stromberg. Und die freuen sich gerade über jeden einzelnen Badegast, denn Corona hat den Freibad-Alltag in unserem Nachbardorf gehörig auf den Kopf gestellt. MW hat vor Ort mal nachgefragt.
Nicht umsonst beteligt sich die Gemeinde Wadersloh gerne an den jährlichen Betriebskosten des Freibads, denn auch für viele Wadersloherinnen und Wadersloh gehört das Schwimmen und Baden in Stromberg zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung. Gerade in diesen Wochen und Monaten kann das Freibad jeden Tagesgast dringend gebrauchen. Von März bis Mai war das Freibad Coronabedingt geschlossen und auch nach den Lockerungen kommen deutlich weniger Badegäste, um sich in die Fluten zu stürzen und das kühle Nass zu genießen. Die vermeintlich höheren Auflagen schrecken wohl die Gäste noch ab. Knapp 50 Prozent weniger als im Durchschnitt kommen derzeit.
Dem Förderverein Gaßbachtal, den beiden Schwimmmeisterinnen und der Vielzahl an ehrenamtlichen Helfern bereitet die aktuelle Situation ein wenig Kopfzerbrechen. Mit viel Engagement kümmern sie sich gemeinsam um den reibungslosen Ablauf im Freibad. Hinweisschilder, Eingangskontrollen bzw. Registrierung, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ausserhalb des Wassers und Händedesinfektion sind aber eigentlich gar nicht so aufwändig und eine Infektionsgefahr über das Wasser ist ausgeschlossen, dafür sorgt das Chlor in den blauen Wasserbecken. „Unsere Gäste müssen sich nur ein einziges Mal registrieren. Anschließend reicht das Scannen eines QR-Codes“, berichtet Bruno Lenz, 2. Vorsitzender der Fördervereins.
Mithilfe der ehrenamtlichen Unterstützer*Innen wird regelmäßig alles desinfiziert. Auch am Eingang sorgt ein Vereinsmitglied für einen reibungslosen Ablauf. Für die schwimmbegeisterten Badegäste, die regelmäßig zum Schwimmen kommen, ist der Rückgang des Besucherzahlen nicht nachvollziehbar. Sie ziehen gemächlich ihre Bannen und freuen sich über mehr Platz im Becken. Ingesamt 200 Personen dürften den Auflagen entsprechend gleichzeitig auf dem Gelände sein und sich ohne Zeitlimit auf dem Gelände aufhalten. Die Liegewiesen und Schwimmbecken sind bereits wieder freigegeben. Rechtzeitig zum Beginn der Sommerferien öffnet dann auch wieder die beliebte Piratenbucht. Harr-Harr— Die Nachwuchs-Planschbecken-Piraten dürften schon hocherfreut sein, wieder auf Beutezug der guten Laune zu gehen.
Für Helferin Susi Bastigkeit, Bruno Lenz und Schwimmmeisterin Bianca Visser-Reiß sowie alle weiteren Mitarbeiter steigt mit der Temperatur auch die Hoffnung, dass wieder mehr Menschen zum Freibad kommen. „In meiner ganzen Berufslaufbahn seit 1988 habe ich soetwas noch nicht erlebt“, sagt die Scchwimmmeisterin, während sie ein wachsames Auge auf das fast menschenleere Becken hat. Für das Freibad bedeutet die aktuelle Situation einen erheblichen Einbruch bei den Tageseinnahmen. Und ein wenig fehlt wohl auch das fröhliche Geplansche und das Kinderlachen im Gaßbachtal. Nebenan im Bistro hat es sich eine Gruppe von Damen gemütlich unter einem Sonnenschirm gemacht und trinkt in entspannter Runde Kaffee. Nicht alle Plätze sind an diesem Samstagnachmittag belegt. Es wäre doch schön, wenn sich das bald ändert. Mein-Wadersloh.de wünscht dem Freibad-Team ein volles Becken und viel Arbeit in den Sommermonaten.
Fotos/Text: B. Brüggenthies