Wadersloh (mw/pm). Junge Menschen für die Demokratie zu begeistern ist nicht erst seit den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen der letzten Jahre eine wichtige Aufgabe, sondern schon immer. In der Gemeinde Wadersloh ist in der vergangenen Woche ein überzeugender Versuch gelungen. Neben dem seit vielen Jahren durchgeführten Projekt „Beweg was!“, bei dem junge Menschen Kommunalpolitiker begleiten, wurde nun ergänzend ein weiteres Jugendbeteiligungsprojekt auf den Weg gebracht: das 1. Wadersloher Jugendforum.
Während in der letzten Woche die Schule wieder anfing, machten sich 25 Jugendliche aus der Gemeinde Wadersloh, gemeinsam mit der gemeinnützigen Gesellschaft für Jugendhilfe Mindful aus Warendorf, sowie Vanessa Protte, Leiterin der Villa Mauritz, auf den Weg ins Blockhaus Ahlhorn, zu drei Tagen auf den Spuren der Demokratie. Durch einen erlebnispädagogischen Einstieg näherten sich die Jugendlichen dem Begriff Demokratie. Sie stellten sich die Frage, was Demokratie im Alltag bedeutet und welche Rolle Kooperation, Kommunikation und Rücksichtnahme dabei spielen. Anschließend erarbeiteten sie, welche Möglichkeiten der Beteiligung in Familie, Schule und Kommune bestehen und stellten erstaunt fest, wie weitreichend diese zum Teil bereits sind.
Etwas Aufregung kam bei den Schülern auf, als am Dienstag der Bürgermeister mit Ratsmitgliedern und Mitarbeitern der Verwaltung nach Ahlhorn anreiste. Die Jugendlichen präsentierten den Angereisten ihre Sicht auf Wadersloh, die Themen, die ihnen wichtig sind und auch die Orte. Besonders eindrücklich zeichneten sie aber auch eine Zukunftsvision für Wadersloh und kamen mit den Erwachsenen darüber ins Gespräch, welche Themen im Bereich Digitalisierung, Mobilität und Umweltschutz mehr Beachtung finden sollten. Damit liefen sie offene Türen bei den Politikern ein, die einige Anregungen aufnahmen, aber auch die Chance nutzten, zu erklären, weshalb manche Ideen etwas länger benötigen oder nicht umgesetzt werden können.
Im Vordergrund des Jugendforums stand die Begegnung zwischen allen Beteiligten, auf die sich die Jugendlichen gut vorbereitet hatten. Überzeugend präsentierten sie ihre Themen und konnten somit eine Öffentlichkeit für diese herstellen. „Jugendbeteiligung besteht nicht immer nur aus konkreten Projekten, die anschließend umgesetzt werden, sondern auch darin, die Themen und Interessen erst einmal zu visualisieren. Das hat Auswirkungen auf Entscheidungen und bereichert die politische Diskussion auch unter Erwachsenen“, umschreibt Oliver Bokelmann von Mindful die Zielsetzung des Jugendforums.
Sichtlich begeistert ziehen alle Beteiligten ein sehr positives Fazit und so plant die Gruppe der Jugendlichen über den Jugendtreff weiter aktiv zu bleiben. Einige äußerten bereits den Wunsch, dem Jugendforum nun eine Jugendgruppenleiter-Ausbildung bei Vanessa Protte anschließen zu wollen. Auch das ist Demokratie, sich für andere einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Zukünftig soll das Jugendforum im jährlichen Wechsel mit „Beweg was!“ durchgeführt werden.
Quelle: Pressemitteilung Rathaus Wadersloh / Fotos: Rathaus