Die Begeisterung stand Dr. Elisabeth Schwarm und Dr. Jutta Desel vom Museum Abtei Liesborn ins Gesicht geschrieben: Die Neuerwerbungen der beiden Eichentüren aus dem 16. Jahrhundert sind ein echter Gewinn für Liesborn und die ganze Region. Nach der Auflösung des Benediktinerklosters im Jahre 1803 waren sie über Jahrhunderte in Privatbesitz und bereits seit Jahrzehnten Teil der Dauerausstellung. Mit Unterstützung der Freunde des Museums Abtei Liesborn e.V., des Kulturrings und des Heimatvereins Liesborn und auf Initiative von Wilhelm Plümpe gingen die historischen Holz-Durchgänge nun in das Eigentum des Museums über. In einer kleinen Feierstunde wurde auf die Neuanschaffung angestossen.
Schon auf den ersten Blick scheinen die schweren Eichentüren eine lebhafte Geschichte zu erzählen? Was sie wohl sagen würden? Wie oft sie wohl geöffnet und geschlossen wurden? Um 1520 wurden die Eichentüren erstellt und verblieben bis zum Ende des Liesborner Klosters dort. Möglicherweise waren es die Türen der Durchgänge zwischen Kirche und Kreuzgang. „Wir freuen uns sehr, dass das geklappt hat. Wir sind glücklich darüber, dass wir die Summe zusammenbekommen haben“, so Museumsleiterin Dr. Elisabeth Schwarm. Der Dank richtete sich dabei an die Museumsfreunde, den Heimatverein Liesborn und den Kulturring Liesborn, die den Ankauf der beiden Eichentüren gemeinschaftlich ermöglichten. „Bürgerliches Engagement ist wichtig. Vor allem in Zeiten, in denen das Geld knapp ist“, ergänzte Dr. Schwarm. Erstaunlicherweise hatten die beiden Türen Liesborn nie verlassen. Sie wurden sorgfältig von der Familie Niehüser/Anton Kleikemper (Osthusen) über die Jahrhunderte aufbewahrt. „Das ist ein besonderer Verdienst der Familie, dass der Wert dieser Türen erkannt wurde“, so Wilhelm Plümpe.
Das Museum Abtei Liesborn konzipiert derzeit das Museumsangebot neu. Zukünftig soll vor allem die Abteigeschichte näher in den Fokus rücken. Die fast 500 Jahre alten Eichentüren dürften als Exponate neben dem Liesborner Evangeliar daher eine ideale Ergänzung für Liesborner Heimatgeschichte darstellen.
Fotos/Text: B. Brüggenthies