Kreis Warendorf/Wadersloh (mw/bb/pm). Eine große Überraschung war es nicht, aber ein Tag später als angenommen ist der gesamte Kreis Warendorf ab Samstag ein Corona-Risikogebiet. Auch in Wadersloh gelten somit ab Samstag (17. Oktober) verschärfte Regeln und Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum. Eine Großhochzeit in Hamm gilt als Infektionsherd. Für die Stadt Ahlen gelten besondere Vorschriften.
Das Corona-Infektionsgeschehen im Kreis Warendorf entwickelt sich weiterhin dynamisch, teilte der Kreis Warendorf am Freitagabend in einer Pressemitteilung mit. Schon am Vortag kündigte sich an, dass unser Landkreis wieder zum Risikogebiet werden könnte. Am Freitag war es dann tatsächlich knapp: Die Bezirksregierung Münster hatte am Mittag die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht. Der Wert lag mit 49,7 knapp unter der kritischen Marke des Inzidenzwerts von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Aufgrund der bisherigen Entwicklung und stark steigender Infektionszahlen war absehbar, dass spätestens am Samstag der Wert überschritten wird. Tatsächlich gingen beim Kreisgesundheitsamt bis Freitag (17 Uhr) noch über 20 weitere Meldungen ein, die am morgigen Samstag um 0 Uhr in die offizielle Statistik des Landes NRW einfließen werden. Somit ist der Kreis Warendorf ab Mitternacht offiziell Corona-Risikogebiet.
Einschränkungen gelten ab Samstag auch in Wadersloh
Für den gesamten Landkreis gelten weitere Einschränkungen, die insbesondere für Feiern und Kontakte in der Öffentlichkeit gelten. „Bei uns im Kreis werden ab Samstag die vorab erwähnten Vorgaben aus der vom Land am Freitag angekündigten neuen Coronaschutzverordnung gelten“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke. „Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis um Verständnis für diese Einschränkungen und darum, ihren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten – insbesondere durch den Verzicht auf unnötige Kontakte“, appellierte der Landrat.
Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum – Maskenpflicht wird ausgeweitet
Die neuen verschärften Regeln für den Kreis Warendorf (bis einschließlich 29. Oktober 2020):
- Erweiterungen der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes: Er gilt auch draußen überall dort, wo Menschen dichter zusammenkommen, sowie in öffentlichen Gebäuden.
- Begrenzung der Zahl der Teilnehmer bei Veranstaltungen (Sport, Theater, Kino etc.) auf 100 Personen.
- Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum (Straßen, Plätze, Grünanlagen u.ä.) auf maximal fünf Personen aus verschiedenen Haushalten
- Einführung einer Sperrstunde um 23 Uhr für Gastronomiebetriebe sowie ebenfalls ab 23 Uhr ein generelles Verkaufsverbot von Alkohol auch in Geschäften und an anderen Verkaufsstellen.
- Weitergehende verbindliche Beschränkungen der Teilnehmerzahlen für Feiern auf 10 Teilnehmer im öffentlichen Raum (z.B. Gaststätten). Zudem wird empfohlen, Treffen in privaten Räumen auf ein Minimum zu beschränken.
„Weiterhin steht bei uns im Gesundheitsamt die Ermittlung von Kontaktpersonen der Infizierten im Mittelpunkt. Diese müssen schnell unter Quarantäne gestellt werden, damit wir weitere Ansteckungen verhindern. Dabei werden wir auch personelle Unterstützung der Bundeswehr erhalten“, sagt der Landrat.
Kreis Warendorf erweitert Personalbestand für Kontaktverfolgungen
Aus eigener Kraft hat der Kreis seinen Personalbestand für die Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt auf 80 Personen aufgestockt. Ein weiterer zentraler Punkt sei außerdem, die Vorschriften wie die Sperrstunde und Kontaktbeschränkungen in der Öffentlichkeit zu kontrollieren. „Dazu wird die Polizei das Ordnungsamt in Ahlen unterstützen“, berichtet Dr. Gericke. Da sich das Ausbruchsgeschehen besonders auf die Stadt Ahlen konzentriert, wurden dort nach Absprache von Kreis und Stadt die Corona-Regeln wie berichtet bereits gestern deutlich verschärft. Diese strengeren Regeln, die vor allem in einem Punkt (verbindliche Obergrenze von zehn Personen aus nur zwei verschiedenen Haushalten für Treffen in privaten Räumen) über die Coronaschutzverordnung hinausgehen, gelten weiterhin bis einschließlich zum 29. Oktober.
„Die verschärften Vorschriften machen deutlich, dass wir uns derzeit in einer ernsten Situation befinden. Wir müssen deshalb jetzt die Weichen für die nächsten Wochen und Monate stellen. Jeder Einzelne ist nun gefordert, sich verantwortungsvoll zu verhalten“, ermahnt Krisenstabsleiterin Petra Schreier weiter zur Vorsicht.
Coronazahlen steigen in Ahlen deutlich an – Keine aktiven Fälle in Wadersloh
Anm. d. Red.: Infiziert zu sein heißt nicht, dass man auch erkrankt ist. Aus den Zahlen des Kreises Warendorf ging bei bisherigen Mitteilungen nicht hervor, wie viele Infizierte tatsächlich auch erkrankt sind. Wir haben die Pressestelle des Kreises bereits Anfang Oktober darum gebeten, dies künftig mit auszuweisen.
Kreis Warendorf (mw/pm). Die Coronavirusfälle steigen im Kreis Warendorf auch am Freitag (16. Oktober) weiter an. Schwerpunkt des Infektionsgeschehens ist weiterhin die Stadt Ahlen. Von den insgesamt 46 Neuinfektionen im Kreis wurde mehr als die Hälfte in Ahlen registriert. Seit März sind im Kreis Warendorf 1.287 Infektionen bekannt geworden, 1.080 davon gelten wieder als gesund (Vortag: 1.072). Akut infizierten sind derzeit 186 Personen, unverändert 21 Menschen sind bisher in Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. In den Krankenhäusern im Kreisgebiet werden derzeit sieben Patienten stationär behandelt, das sind drei Menschen mehr als noch am Vortag. Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Kreis liegt mit 49,7 nur knapp unter dem kritischen Wert von 50.
Die aktuellen Fallzahlen in den Städten und Gemeinden im Überblick:
• Ahlen: 120 aktive Fälle (+32), 191 Gesundete, 10 Verstorbene, insgesamt 321 gemeldete Infektionsfälle seit März • Beckum: 23 aktive Fälle (+5), 113 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 137 Infektionen • Beelen: kein akuter Fall, 33 Gesundete, insgesamt 33 Infektionen • Drensteinfurt: 10 aktive Fälle (-4), 63 Gesundete, 2 Verstorbene, insgesamt 75 Infektionen • Ennigerloh: 3 aktive Fälle, 71 Gesundete, insgesamt 74 Infektionen • Everswinkel: 1 aktiver Fall (+1), 40 Gesundete, insgesamt 41 Infektionen • Oelde: 1 aktiver Fall, 274 Gesundete, 5 Verstorbene, insgesamt 280 Infektionen • Ostbevern: 3 aktive Fälle, 14 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 18 Infektionen • Sassenberg: 2 aktive Fälle (+1), 40 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 43 Infektionen • Sendenhorst: 6 aktive Fälle (+4), 57 Gesundete, insgesamt 63 Infektionen • Telgte: 10 aktive Fälle (-1), 50 Gesundete, insgesamt 60 Infektionen • Wadersloh: kein aktiver Fall, 47 Gesundete, insgesamt 47 Infektionen • Warendorf: 7 aktive Fälle, 87 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 95 Infektionen.
Bürgermeister Thegelkamp appelliert an allgemeine Vorsicht
„Das Einhalten der verschärften Maßnahmen sowie der weiterhin geltenden Abstands- und Hygieneregelungen ist heute wichtiger denn je, um das Infektionsgeschehen im Kreis Warendorf wieder in den Griff zu bekommen. Daher bitte Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger zur allgemeinen Vorsicht. Bleiben Sie gesund!“, betont Bürgermeister Christian Thegelkamp.
Quelle: Kreis Warendorf/Gemeinde Wadersloh