Wadersloh (mw/pm). Vor rund 6 Monaten zog die scheue goldbraune Labrador-Mischlingshündin Stella aus Griechenland bei den Eheleuten W. in Wadersloh ein. Langsam aber sicher startet der Sozialisierungsprozess der damals 1,5 Jahre alten Hündin. Einen großen Rückschlag erlebten die Besitzer jedoch, als der Hund sich vergangene Woche so erschreckte, dass das Halsband Stella nicht mehr hielt. In einer Pressemitteilung informiert Familie W.* nun besorgte Bürger über den Hintergrund.
„Ausgelöst durch den Schreck, hat sich bildlich gesprochen ein Schalter im Hund umgelegt, so dass Stella zwar auf der einen Seite zurück nach Hause möchte, aber anderseits jedem Menschen scheut, der ihr zu Nahe zukommt. Aggressiv ist Stella nicht“, betont Herr W.
Stella hält sich zwar auf dem heimischen Grundstück und in dessen Umfeld auf, aber lässt sich leider nicht ins Haus locken oder an die Leine nehmen. Die Eheleute W. stehen seit dem mit der Gemeinde Wadersloh, der Polizei und dem Tierheim Lippstadt in Verbindung. In Absprache mit diesen Stellen haben die Eheleute W. einen Fachmann beauftragt, um Stella wieder sicher nach Hause zu bringen. Hierzu wurde für Stella auf dem Grundstück eine sehr große Kastenfalle von 2,5 x 2,5 Meter Größe installiert. Die Falle wird sich erst schließen, wenn der Stella ganz hinein gegangen ist, um Verletzungen zu vermeiden. Dafür muss der Hund sich erst langsam an die Falle gewöhnen, dies geschieht über tägliche Fütterungen an und in der Falle.
„Damit dies gelingt, darf Stella nicht zusätzlich gefüttert oder angesprochen werden. Auch sicherlich gut gemeinte Einfangversuche können dazu führen, dass Stella unkontrolliert abwandert und so zum Streuner wird. Dann müsste der Hund durch eine Distanznarkose mittels Narkosepfeil betäubt werden“, so der beauftragte Fachmann. Dabei besteht aber immer ein Restrisiko, dass der Hund dabei Schaden nimmt. Stella könnte zum Beispiel nach Einsetzen der Betäubung nicht schnell genug gefunden werden oder im Straßenverkehr verunglücken.
Traurig sind die Eheleute darüber, dass einige Personen verbreiten, sie als Halter hätten kein Interesse mehr an Stella oder hätten den Hund ausgesetzt. „Tierfreunde werden dazu animiert dem Hund zu helfen, ohne zu ahnen, dass dadurch alles nur schlimmer werden könnte. Wir auf das Verständnis von Nachbarn und Anwohnern, wenn ihnen Stella über den Weg laufen sollte, so dass es gelingt Stella ohne Narkose nach Hause bekommen“, so Familie W.
*Anmerkung der Redaktion: Der Name der Familie ist bekannt und wurde aus Gründen des Datenschutzes entfernt, nachdem die Familie nach eigener Aussage bedroht wurde.
Quelle: Pressemitteilung Familie W., Foto: privat