Kreis WAF (mw). Der Kreis Warendorf fährt das Impfzentrum in Ennigerloh wieder hoch. Nach Beratungen im Krisenstab des Kreises am vergangenen Donnerstag und in enger Abstimmung mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister reaktiviert der Kreis Warendorf sein Impfzentrum und reagiert damit auf die steigende Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen in der Bevölkerung. Derweil stieg die kreisweite Inzidenz auf 181,7. In Wadersloh gibt es mit Stand Montag 39 aktive Fälle.
Kreis WAF reagiert auf steigende Nachfrage an Impfungen
„Angesichts stark steigender Infektionszahlen leistet der Kreis seinen Beitrag, um die Bürgerinnen und Bürger so gut wie möglich zu schützen“, unterstreicht Landrat Dr. Olaf Gericke. „Wir unterstützen die niedergelassenen Ärzte gerne bei dieser wichtigen Aufgabe, damit wir gut geschützt durch Herbst und Winter kommen. Niedergelassene Ärzte berichten uns, dass sie der großen Nachfrage nach Impfungen aus der Bevölkerung nicht mehr Herr werden – auch wenn Ärztefunktionäre öffentlich das Gegenteil verlautbaren lassen.“
Nachdem die Impfzentren zum 30. September schließen mussten, blieb die Impfhalle auf dem Gelände der Abfallwirtschaftsgesellschaft vorausschauend im Stand-by-Modus. Lediglich das Impfzelt wurde abgebaut. „Die örtlichen Gegebenheiten bei der AWG kommen uns jetzt zugute. Innerhalb weniger Tage ist die Impfstelle einsatzbereit“, erläutert Krisenstabsleiterin Petra Schreier. Ab dem 27. November ist die Impfstelle am Standort des ehemaligen Impfzentrums samstags (außer am 1. Weihnachtstag und Neujahr) von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Verabreicht werden Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen mit dem Impfstoff von BioNTech. „Wir können bis zu 500 Menschen am Tag gegen das Coronavirus immunisieren“, erläutert Barbara Weil, Leiterin der koordinierenden Covid-Impfeinheit. Um Wartezeiten – gerade im Hinblick auf die Witterung – zu minimieren, ist eine Terminreservierung erforderlich. Das Terminsystem wird in Kürze auf der Homepage des Kreises freigeschaltet.
Eine große Herausforderung ist es, ausreichend Personal für die Aufgaben an der Impfstelle rekrutieren zu können. „Wir befinden uns in engem Austausch mit der Bundeswehr und erwarten von der Bundesregierung eine Unterstützung durch unsere Streitkräfte“, so Krisenstabsleiterin Petra Schreier zur angespannten Personalsituation.
Kreis empfiehlt Maskentragen im Unterricht
Schülerinnen und Schüler sollten im Unterricht wieder Masken tragen, um das Infektionsrisiko in geschlossenen Räumen zu minimieren, empfiehlt Gesundheitsamtsleiterin Dr. Anna Arizzi Rusche. „Ich weiß, dass es anstrengend ist. Aber die Maske hilft uns sehr, einen reibungslosen Schulbetrieb ohne Unterbrechungen durch Quarantäne oder ausgefallene Prüfungen zu ermöglichen“, so Dr. Arizzi Rusche. Darüber sind die Schulleitungen bereits in der vergangenen Woche informiert worden.
Appell zur Impfung
Die Gesundheitsamtsleiterin appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen: „Die rasant ansteigenden Zahlen zeigen, wie schnell sich das Virus wieder ausbreitet. Die Hälfte der Neuinfektionen registrieren wir auch bei geimpften Personen, die aber überwiegend nur leichte Symptome zeigen und sich zu Hause auskurieren können. Patienten mit schwerem Covid-Verlauf sind fast ausschließlich Ungeimpfte. Eine Impfung ist der beste Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf und einem Krankenhausaufenthalt. Egal ob beim Hausarzt, am Impfmobil oder an der Impfstelle: lassen Sie sich impfen!“
Zeitnahe Regelung für Arbeit, Freizeit und Events erwartet
Der Landrat sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von Bundes- und Landesregierung erwarten sehr bald klare Regelungen für Arbeit, Freizeit und öffentliche Veranstaltungen. Auch für die Betretung von Senioreneinrichtungen muss es strengere Regelungen wie eine Masken- und Testpflicht geben. „Die aktuellen Anforderungen an Besucher und Personal sind zu schwach, um die besonders gefährdete Gruppe der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger wirksam zu schützen“, betont Dr. Gericke. „Haben wir denn aus der Vergangenheit nicht gelernt?“
Wer bereits einen Termin zur Auffrischung in der Praxis eines niedergelassenen Arztes vereinbart hat, sollte diesen Termin unbedingt wahrnehmen. www.kreis-warendorf.de
Deutlicher Anstieg der Infektionszahlen im Kreis
Einen neuen deutlichen Anstieg der Coronazahlen meldet das Gesundheitsamt am Montag (15. November). Über das Wochenende (13./14. November) wurden dem Gesundheitsamt 148 Neuinfektionen bekannt (gesamt 15.059). Zudem sind 85 Gesundmeldungen registriert worden (gesamt: 13.989). Akut mit dem Virus infiziert sind derzeit 802 Menschen (+63). Weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden nicht bekannt. Bisher sind 268 Menschen aus dem Kreis in Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. In den Krankenhäusern im Kreisgebiet werden derzeit 25 mit dem Coronavirus infizierte Patienten stationär behandelt, davon acht intensivmedizinisch, hiervon fünf mit Beatmung. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) und Landeszentrum Gesundheit (LZG.NRW) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz für den Kreis, also die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner positiv auf das Coronavirus getesteten Personen bei 181,7 (Freitag: 172,7).
Die aktuellen Fallzahlen in der Gemeinde Wadersloh:
Infektionen (+9) • Wadersloh: 39 aktive Fälle (-3), 609 Gesundete (+7), 29 Verstorbene, insgesamt 677
Mobiles Impfzentrum macht Dienstag Station in Wadersloh
Das mobile Impfzentrum des Kreises Warendorf macht am morgigen Dienstag, den 16. November 2021, erneut in Wadersloh Station. Anders als bislang, wird das Impfmobil an diesem Tag an der ehemaligen Realschule in Wadersloh (Am Schulkamp 10, 59329 Wadersloh) stehen und nicht wie bisher auf dem Rewe-Parkplatz. In der Zeit von 11 Uhr bis 15 Uhr können sich dort alle Bürgerinnen und Bürger schnell und unkompliziert gegen das Coronavirus impfen lassen.
Das Impfmobil bietet Erst- und Zweitimpfungen sowie Auffrischungsimpfungen an. Auffrischungsimpfungen werden beim Impfmobil Personen ab 70 Jahren und immunschwachen Personen verabreicht. Wiederum erhalten Personen eine Auffrischungsimpfung, die 1x mit Johnson & Johnson oder 2x mit AstraZeneca geimpft worden sind. Voraussetzung ist, dass die letzte Impfung 6 Monate zurückliegt.
Verabreicht werden die Impfstoffe von BioNTech zur Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfung, sowie der Impfstoff von Johnson & Johnson zur Erstimpfung. Bei der letztgenannten Impfung sollte eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff von BioNTech nach 4 Wochen erfolgen.
Eine vorherige Anmeldung oder Terminvereinbarung ist nicht erforderlich.
Quellen: Kreis WAF, Gemeinde Wadersloh