Wadersloh (mw/bb). Ein knappes halbes Jahr liegt die letzte (verschobene) Jahreshauptversammlung des Wadersloher Heimatvereins erst zurück, dennoch konnte der Verein auch in diesen sechs Monaten eine beispiellos umfangreichen Tätigkeitsbericht vorlegen. In der Gaststätte Berlinghoff präsentierte der Vorstand um Winnie Schlieper nicht nur im Rückblick ein buntes Vereinsprogramm, sondern kündigte bereits auch viele anstehende Aktivitäten an. Besonders erfreut zeigte sich das „Maibaum-Komitee“, dass am 30. April die Premiere des „1. Maibaumkletterns“ stattfinden kann.
Die Termindichte ist derzeit hoch und viele Vereine und Gruppen in der Gemeinde Wadersloh laden zu den obligatorischen Jahreshauptversammlungen ein. Diese dienen nicht nur der satzungsgemäßen Entlastung hinsichtlich der Kassenführung, der Neuwahl von Vorstandsmitgliedern, sondern vor allem auch zur Pflege der Vereinsgemeinschaft. Im Saal bei Berlinghoffs am Freudenberg fanden die Heimatfreunde zusammen, um das vergangene Vereinsjahr Revue passieren zu lassen. Jessica Jemella, 2. Vorsitzende, hatte dazu einen lebhaften Bilder-Rückblick für die 76. Mitgliederversammlung zusammengestellt.
Zahllose Projekte stärkten das Miteinander im Dorf
Im Oktober feierte der Heimatverein sein 75-jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Aula des Johanneums. Abgeschlossen werden konnten die beiden wichtigen Projekte „Jüdischer Friedhof“ (November, siehe Video-Link unter diesem Beitrag) und vor wenigen Wochen das sogenannte „Schlüssel-Projekt“ im Centraliapark. Natur, Umwelt und Kultur prägten auch die weiteren Aktivitäten. So fand wieder eine Apfelpflückaktion und Apfelpressen mit der Grundschule statt.
Eine runde Sache waren außerdem der St. Martinsumzug, das Weihnachtsfest mit Dampflok (organisiert vom DRK) und eine Apfelbaumpflanzaktion. Besonders in Erinnerung bleiben wird allen Teilnehmenden der lehrreiche Gegenbesuch der Synagoge in Münster. Auf Einladung des langjährigen Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde, Sharon Fehr, machte sich eine Delegation am 13. März auf den Weg, um die Religion und jüdische Kultur näher kennenzulernen. „Wir wollen auch in Zukunft das Dorf gestalten und sind dabei auf einem guten Weg“, resümierte Winfried Schlieper. Bei vielen Projekten unterstützten nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern auch die Gemeindeverwaltung.
Im Kassenbericht verdeutlichte Clemens Böckmann in seiner letzten Amtshandlung als Kassierer, dass vor allem die Umbaumaßnahmen am „Jüdischen Friedhof“, das Jubiläumsfest und die Corona-Stele im Gewerbegebiet kostenintensiv waren. Angesichts des gemeinnützigen und gemeinschaftsfördernden Charakters des Heimatvereins, konnte der Vorstand diese Aktivposten gut vertreten. So war die einstimmige Entlastung des Vorstands auf Antrag von Kassenprüfer Josef Duffe eine reine Formsache.
Das plant der Heimatverein Wadersloh für 2023
An Karfreitag, 7. April 2023, folgt die nächste Aktion des Vereins mit dem „Kleinen Kreuzweg in Stromberg“, zu dem alle Heimatfreunde und Interessierte eingeladen sind. Treffpunkt ist um 7:45 Uhr an der Sonnen-Apotheke in Wadersloh, um dort Fahrgemeinschaften zu bilden. Start ist dann um 8:00 Uhr auf dem Burgplatz vor der Kreuzkirche in Stromberg. Brigitte und Maria Bouschery gestalten den Kreuzweg mit besinnlichen Texten und Liedern, die zu innerer Einkehr einladen.
Am 30. April findet ab ca. 12 Uhr das diesjährige „Maibaumaufstellen“ im Anschluss an das Hochamt statt. Die Gemeinschaft der Vereine, Gewerbetreibende und Handwerksbetriebe laden hierzu herzlich ein. Erstmals wird es ein „Maibaumklettern“ in Kooperation mit dem Beckumer Alpenverein geben. Dieses wurde aufgrund der Corona-Pandemie seinerzeit verschoben, berichtete Hermann Bühlbecker.
Weiterhin sind eine „Vogelstimmenwanderung“, ein Snadgang mit den anderen Heimatvereinen, die Teilnahme am Schützenfest (Jubilarkompanie) und eine Wasserturmführung (16. Dezember) fest eingeplant. Auch der St. Martinsumzug (gemeinsam mit dem DRK) wird wieder stattfinden. Weitere Schwerpunkte sollen die Archivarbeit, Digitalisierung von historischen Dokumenten, die weitere geschichtliche Aufarbeitung des Wasserturms (Anm.: hierzu sucht Thomas Holzer noch alte Andenken an die Bahnhofs- und Eisenbahn-Zeit in Wadersloh) sowie – als offene Projektidee- die Lebenswege Wadersloher Frauen werden. Weitere Termine im Jahreskalender können der Webseite des Heimatvereins entnommen werden.
Winnie Schlieper machte deutlich, dass man stolz auf das ist, was man mit ehrenamtlicher Arbeit rund um Kultur und Natur erreichen konnte und dankte allen, die sich im Heimatverein engagiert eingebracht haben.
Fotos/Text: B. Brüggenthies