Liesborn (mw/bb). In Liesborn beschäftigte sich die Polizei am Montag mit einem außergewöhnlichen Vorfall von Vandalismus. Vor einem Geschäftseingang im Ortszentrum wurde in großen Lettern der Schriftzug „Jude“ auf dem Boden angebracht. Glücklicherweise konnte der Schriftzug nach erfolgter Spurensicherung durch die Polizei restlos entfernt werden. Nur das Fehlen von verfassungsfeindlichen Symbolen ließen den Fall nicht zum Staatsschutz nach Münster gehen. Der Vorfall hatte sich bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag ereignet. Am Tag nach der Tat gab es viele Solidaritätsbekundungen. Die Menschen in Liesborn zeigten großes Unverständnis für die antisemitische Botschaft.
Kommentar:
Fälle von Vandalismus gibt es in den Wadersloher Ortsteilen desöfteren. Hakenkreuz-Schmierereien an Kunstwerken und öffentlichen Plätzen tauchen immer wieder mal auf. Antisemitische Vorfälle sind angesichts der Geschichte unseres Landes ein mahnendes Beispiel und werden zu Recht strafrechtlich geahndet.
Erst am Samstag machten sich knapp 1.000 Menschen in Wadersloh für die Demokratie und gegen Extremismus stark. Der Vorfall in Liesborn zeigt, wie wichtig es ist und bleibt, für Vielfalt und Toleranz einzutreten. Ob rechtsextremer Hintergrund oder nächtlicher „Dummerjungenstreich“: Ein Kavaliersdelikt ist dieser Akt von Vandalismus in Liesborn nicht. Er macht vor allem eines: sprachlos! Es bleibt zu hoffen, dass die Täter ermittelt werden können. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Beckum und Wadersloh entgegen.
Quelle: eigene Recherche